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Die Zweibrücker Löwen haben ein weiteres Mal wichtige Punkte bei einer Mannschaft verloren, wo man es nicht unbedingt eingeplant oder erwartet hatte, sind also seit Sonntagabend um eine weitere Enttäuschung reicher! Im Auswärtsspiel bei der HSG Kastellaun-Simmern verlor die Mannschaft von SV-Trainer Axel Koch am Ende mit 26:29, nachdem sie acht Minuten vor Spielende selbst noch mit drei Toren geführt hatte.
„Leider haben wir heute wirklich nicht gut gespielt“, merkte Koch nach dem nervenaufreibenden Spiel enttäuscht an. Bemerkbar machte sich vor allem das Fehlen von Niklas Bayer, der krankheitsbedingt pausieren musste.
In der Schlussphase dieser spannenden, jedoch keineswegs gutklassigen Oberligabegegnung, verloren die 64er zum widerholten Male im Laufe dieser Saison den Faden, mussten die Gastgeber wegziehen lassen. Andererseits waren sie es selbst, die mit ihren schwachen Torabschlüssen den jungen Kastellauner Keeper Luca Korbion enorm aufbauten, so dass dieser in der Schlussphase der Begegnung zum entscheidenden Faktor dieses Spieles wurde.
Tom Grieser hatte in dieser Phase die super Chance, auf vier Tore möglicherweise vorentscheidend wegzuziehen, vergab in der 52. Spielminute aber leider. Dies sollte aber auch nicht der letzte Zweibrücker Fehlversuch gewesen sein; insgesamt kamen im Zweibrücker Angriffsspiel nach der Halbzeit 15 Fehlversuche zusammen. Und das waren - wie sich letztlich herausstellte - einfach zu viele, um am Ende als Sieger das Spielfeld verlassen zu können.
Und je mehr Chancen die 64er ausließen, desto frenetischer feuerte das Heimpublikum ihre Mannschaft an.  
Neben Torhüter Korbion war allerdings ein weiterer HSG- Spieler in der Lage, den 64ern am Sonntagabend das Leben sehr schwer zu machen. Henrik Walb zeigte im linken Rückraum eine überzeugende Leistung, war von der Zweibrücker Defensive kaum auszuschalten und steuerte schließlich 13 Tore zum eigenen fünften Saisonsieg bei.
Dass die 64er gut spielen und alles im Griff haben, war im Laufe dieser Saison schon häufiger der Fall – und dass sie dann am Ende ohne Zählbares da standen, leider auch.
Auch am Sonntagabend hatten sie eigentlich wieder gut begonnen, waren direkt in Führung gegangen und über das 6:9 in der 15. Spielminute auf 8:13 in der 21. weggezogen.
Das Beständige in diesem Zweibrücker Saisonverlauf war allerdings bislang deren Unbeständigkeit. Und so kam es auch am Sonntag wieder. Die 64er verspielten ihre Führung, ließen die Gäste in der Schlussphase der ersten Halbzeit zum 14:15-Zwischenstand aufschließen, ehe Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel kurz vor der Halbzeitpause mit seinem einzigen Treffer den 14:16-Halbzeitstand erzielte. Eisel hatte leider in diesem Spiel, wie viele seiner Mannschaftskameraden nicht seinen besten Tag erwischt.
Nach dem Seitenwechsel erzielten die Gastgeber durch zwei schnelle Tore erstmals wieder den Ausgleich, gingen in der 39. Spielminute durch Bastian Wendling sogar erstmalig in Führung. In dieser Phase gelang es den 64ern zumindest, sich nochmals entgegenzustellen und durch zwei Gegenstoßtreffer von Max Sema selbst wieder zum 19:20 zu kommen. Ab diesem Zeitpunkt war das Oberligaspiel eine Begegnung auf Augenhöhe, in der die Gastgeber ausglichen, die 64er jeweils wieder vorzulegen vermochten. Zehn Minuten vor Spielende erhielt dann Tom Grieser beim Stande von 22:23 eine Zeitstrafe. In Unterzahl waren die SVler dann in der Lage, die Führung durch zwei Treffer Tobi Alts auf 22:25 auszubauen. Sicherheit gab dies den 64ern allerdings nicht. Vielmehr nahm HSG-Trainer Axel Schneider jetzt seine letzte Auszeit, ging mit seiner Mannschaft hohes Risiko und brachte den siebten Feldspieler, profitierte jetzt allerdings von der unsäglichen Zweibrücker Abschlussschwäche. Und diese wiederum brachte die Zweibrücker Löwen auf die Verliererstraße. Nur ein Treffer in acht Minuten, und dies per Siebenmeter, war einfach zu wenig, um die oder zumindest einen Punkt aus dem Hunsrück zu entführen. Die entscheidenden Spielszenen waren dann aber auch zwei unglückliche Fehlpässe, einmal durch David Oetzel und einmal von Marc-Robin Eisel, die die Gastgeber jeweils zu Gegenstoßtoren nutzten.
„In der Schlussphase haben wir richtig kopflos gespielt und leider häufig unvorbereitet abgeschlossen oder die gut herausgespielten Chancen einfach vergeben“, kommentierte der sichtlich niedergeschlagene SV-Trainer Axel Koch nach dem Spiel.
HSG Kastellaun-Simmern:
Luca Korbion und Julian Kölsch im Tor – Jan Röckendorf 2, Laszlo Sebastian Gilanyi 2, Henrik Walb 13/4 - Patrick Hess 4, Luca Priestersbach 1 - Bastian Wendling 2 - Kevin Spreda 5, Daniel Specht, Rocco Wilhelmi, Timo Link,
SV 64 Zweibrücken
Benedikt Berz und Julien Santarini im Tor – David Oetzel 2, Lukas Majbik 8/4, Tom Grieser 4 – Philipp Hammann 3, Benni Zellmer 1 – Max Sema 4 – Tobias Alt 3, Marc-Robin Eisel 1, Tom Ihl, Till Wöschler.
Zeitstrafen: 1:2, Siebenmeter 5/4 – 4/4, Zuschauer: 200, Schiedsrichter: Paul Kijowsky / Lukas Strüder (Bodenheim).