In einem eher schwächeren Oberligaspiel zwischen den beiden Drittligaabsteigern VTV Mundenheim und SV 64 Zweibrücken setzten sich am Samstagabend die Gastgeber verdient mit 34:28 (15:11) durch. Damit bestätigten die 64er ihre eigene Unbeständigkeit im Laufe dieser Saison einmal mehr.
Nur zwei gute Minuten, zwischen der 13. und der 15. Spielminute reichten aus Zweibrückerr Sicht, um nach einem verkorksten Start und einem 5:3-Zwischenstand zugunsten Mundenheims eine 5:7-Führung der Gäste auf der Anzeigentafel zu haben.
Zwei Minuten, in denen die Zweibrücker Löwen durch Marc-Robin Eisel, Max Sema und zweimal Tom Grieser vier Treffer erzielten.
Bereits in der Anfangsphase der Begegnung hatten die 64er überhaupt nicht zu ihrem Spiel gefunden. Ausnahmen waren die Angriffe, in denen es gelang, das Spielfeld schnell zu überbrücken und durch erweiterte Gegenstoßsituationen zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Ansonsten wirkte der Spielaufbau der Zweibrücker gegenüber dem Normalen eher behäbig und langsam. Es passte allerdings auch zum gesamten Spielverlauf, dass die 64er in diesen Phasen auch einige Tempogegenstöße ungenutzt ließen, immer wieder auch an VTV-Keeper Nico Klein scheiterten.
Gerade in der Phase, in der die 64er den Eindruck erweckten, als würden sie doch den Zugriff auf die Begegnung bekommen, zog sich der Zweibrücker Mannschaftskapitän Tom Grieser eine unglückliche Verletzung zu, als er ohne gegnerische Einwirkungen auf einen vom eigenen Tor wegrollenden Ball trat, dabei böse umknickte und anschließend nicht mehr eingesetzt werden konnte. Mit dick bandagiertem Knöchel musste er anschließend mit ansehen, wie seine Mannschaft völlig den Faden verlor, acht Minuten ohne eigenen Treffer blieb und schließlich die Gastgeber wegziehen lassen musste.
Unmittelbar nach dem Spiel führte sein Weg deshalb zum Mannschaftsarzt und Vorsitzenden Dr. Jürgen Knoch, der einen doppelten Bänderriss diagnostizierte. Gerade gut, dass jetzt auch eine Spielpause ansteht!
Ein für den weiteren Spielverlauf mitentscheidender Sachverhalt war sicher der Versuch von SV-Trainer Axel Koch, nach dem erneuten 10:9-Rückstand und nach zwei Toren durch Mundenheims Lars Hannes mit dem siebten Feldspieler zu agieren.
Dieses Experiment „ging kräftig in die Hosen“. Denn anstatt über den zweiten Kreisläufer Überzahlsituationen herauszuspielen, warfen die 64er in Person Till Wöschlers und Marc-Robin Eisels zweimal am Tor vorbei bzw. blieben im Abwehrblock hängen. Der Mundenheimer Keeper Nico Klein kam so zu zwei einfachen Treffern ins leere Zweibrücker Tor, wodurch die Gastgeber die eigene Führung auf 12:9 ausbauten. Diese beiden Treffer binnen weniger Sekunden waren deshalb so „schmerzlich“, weil sie erkennbar die Zweibrücker Moral brachen. Fortan fehlte erkennbar die Körpersprache, der man entnehmen konnte, dass sich die Zweibrücker Löwen mit Macht gegen die drohende Niederlage stemmen würden.
Fehlendes Tempo im Spielaufbau und Ballvortrag, schwache Abschlüsse und eine deutlich nachlassende Defensivleistung beeinflussten aus Zweibrücker Sicht die nicht unverdiente Mundenheimer 15:11-Führung in der Halbzeitpause.
Ein mitentscheidender Faktor war am Samstagmittag aber sicher auch die Tatsache, dass die Zweibrücker Torleute Benedikt Berz und Julien Santarini weit entfernt von ihrer Normalform agierten und darüber hinaus ihr Gegenüber, Mundenheims Torhüter Nico Klein eine konzentrierte Leistung abzuliefern vermochte. Vor allem das Zusammenspiel der im ersten Durchgang defensiv agierenden Mundenheimer Abwehrformation mit ihrem Keeper sorgte immer wieder dafür, dass die 64er gute Möglichkeiten ungenutzt ließen. Dies lag aber auch daran, dass es den SVlern nicht gelang, sich auf diese Situationen entsprechend einzustellen und immer „Kleins Torwarteck“ anvisierten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte gerieten die 64er dann noch weiter in Rückstand, verloren immer mehr den Anschluss und lagen in der 34. Minute mit 18:11 zurück.
Eine kurze Aufholjagd – initiiert von Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel, der in seinem letzten Oberligaspiel für die 64er der einzige SV-Akteur war, der einigermaßen seine Normalform abrufen konnte – brachte die SVler beim 19:17-Zwischenstand in der 40. Spielminute nochmals auf Schlagdistanz.
SV-Coach Axel Koch versuchte weiterhin viel, ließ seine Mannschaft in der 3:2:1-, 6:0 und zuletzt der 4:2-Formation verteidigen. Gerade in dieser Phase gelang es auch, den Gastgebern den einen oder anderen technischen Fehler „aufzudrücken“. Da die 64er allerdings in dieser Phase in der Defensive auch immer wieder ihre Zweikämpfe auf einfachste Art und Weise verloren, keinerlei Abwehrverband mehr erkennbar war, geriet ihnen die Begegnung gänzlich aus den Händen. Am Ende quittierten sie im letzten Vorrundenspiel ihre höchste Niederlage der laufenden Saison.
„Leider haben wir heute überhaupt nicht ins Spiel gefunden“, haderte nach dem Spiel auch SV-Coach Axel Koch mit dem schwachen Auftritt seiner Mannschaft.
Die Tatsache, dass die 64er in der letzten Woche krankheitsbedingt nicht richtig trainieren konnten, wirkte in diesem Spiel sicher mit, war aber letztlich genau so wenig ein Grund für die erneute Zweibrücker Auswärtsniederlage wie die Tatsache, dass das Schiedsrichtergespann Paul Kijowski und Lukas Strüder in der zweiten Hälfte phasenweise dem eigentlich nicht besonders hohen Tempo dieser Begegnung nicht mehr folgen konnten.
Auf einen Blick:
VTV Mundenheim: Nico Klein 2 und Rouven Hahn (bei einem 7m) im Tor – Thoren Pönisch 3, Yannick Muth 3, Simon Schleidweiler 3 – Marco Binnes 2, Florian Treiber 1 – Sascha Hanke 4 – Yannick Treiber 10/5, Lars Hannes 5, Lukas Klein 1, Julian Doppler, Markus Nagel, Matthias Scheurer.
SV 64 Zweibrücken: Benedikt Berz und Julien Santarini (18. bis 49.) im Tor – Niklas Bayer 1, Lukas Majbik 3, Tom Grieser 2 – Philipp Hammann 3, Marc-Robin Eisel 11/3 – Max Sema 2 – Kian Schwarzer 2, Christopher Huber 2, Benni Zellmer 1, Till Wöschler 1, Tobi Alt, David Oetzel,
Zeitstrafen: 0 – 3, Siebenmeter: 5/5 – 3/3, Zuschauer: 270, Schiedsrichter: Paul Kijowski und Lukas Strüder (Bodenheim).
Löwen verlieren in Mundenheim
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- Geschrieben von Roman Kuhn