Die Frauen des SV 64 Zweibrücken trennten sich am Sonntag von der Bundesligareserve der DJK-MJC Trier nach einer dramatischen Schlussphase mit einem 28:28 Unentschieden. Beste Werferinnen bei den Löwinnen waren wiederum Lucie Krein und Katharina Koch mit jeweils acht Treffern.
Nach dem Spiel rang der sichtlich noch mitgenommene Trainer der Zweibrücker, Rüdiger Lydorf, um Worte, damit er in wenigen Sätzen zusammen fassen konnte, wie es um sein Gefühlsleben gerade steht: „Ob das jetzt ein gewonnener oder ein verlorener Punkt ist, ist schwierig zu sagen. Eine durchaus mögliche Niederlage wäre total unverdient gewesen. Mit dem glücklichen Punktgewinn müssen wir leben. Das gerechte Ergebnis nach sechzig Minuten hätte gefühlt auf jeden Fall ein Auswärtssieg sein müssen. Warum sich dieses Spiel in den letzten Minuten noch gegen uns gedreht hat, muss ich mir erst nochmal auf Video anschauen. Im Moment habe ich keine plausible Erklärung und möchte auch niemanden ungerechtfertigt Vorwürfe machen“.
55 Minuten lang spielten die Löwinnen zur vollsten Zufriedenheit ihres Übungsleiters. Die Abwehr verteidigte, vor einer stark haltenden Torfrau Daphne Huber, aggressiv und beweglich. Immer wieder bissen sich die Trierer Miezen, die in Bestbesetzung inklusive Verstärkung aus dem Bundesligakader angetreten waren, an der Zweibrücker Verteidigung die Zähne aus. Im Angriff sorgten vor allem Katharina Koch und Lucie Krein für viel Torgefahr und setzten ihre Mitspieler glänzend in Szene. Lediglich die Chancenverwertung war noch ausbaufähig. Zwei Siebenmeter und einige freie Großchancen ließen die Gäste etwas zu fahrlässig liegen. Das sollte sich am Ende rächen.
Als Katharina Koch den Treffer zur 27:22 (54.) Führung erzielte, glaubte wohl keiner der 160 Zuschauer in der Wolfsberghalle, dass sie in den verbleibenden sechs Minuten noch ein Handballdrama erleben würden. Durch einen, aus Zweibrücker Sicht ungenießbaren Mix aus Pech, unglücklichen Aktionen, Übermut, falschen Wahrnehmungen und fehlender Erfahrung, drehten die Hausherren mit einem 6:0 Lauf das Spiel komplett auf den Kopf und führten 40 Sekunden vor dem Ende ihrerseits mit 28:27. Im letzten Angriff der Begegnung war es Lucie Krein vorbehalten, durch ihren achten Treffer, den mehr als verdienten Punkt zu sichern. So richtig freuen konnte sich nach dem Schlusspfiff keine der beiden Mannschaften. Irgendwie hatten wohl alle Beteiligten das Gefühl, dass hier mehr drin gewesen wäre.
Es spielten:
Daphne Huber und Eva Menzerath im Tor,
Lara Schlicker , Lucie Krein 8, Miriam Schoeneich 2, Annika Birringer, Levke Worm 5/3, Carla Wiegand 2, Katharina Koch 8, Laura Witzgall 2, Ina Sohns 1, Lisa Paquet
Siebenmeter: 5/5 – 5/3, Zeitstrafen: 2 min. – 4 min., Zuschauer: 160, Schiedsrichter: Aleksandra Jelicic/ Andrea Zintel (HSV Püttlingen)
TuS Brotdorf - SV 64 Zweibrücken II 25:25 (15:9)
Die zweite Damenmannschaft des SV 64 Zweibrücken musste am Wochenende stark ersatzgeschwächt beim TuS Brotdorf antreten. Da die weibliche A-Jugend parallel im Einsatz war und einige Spielerinnen krankheitsbedingt fehlten, konnten die Löwinnen nur mit gerade einmal sechs Feldspielrinnen zum Spiel an die untere Saar reisen.
Die Hausherren bestimmten 45 Minuten lang das Spielgeschehen und beim Zwischenstand von 20:12 schien die Vorentscheidung in dieser Begegnung bereits gefallen. Doch die Truppe um die beiden ehemaligen Regionalligarecken Katrin Hoffmann und Conny Scherf hatten sich noch lange nicht aufgegeben. In einer fulminanten Aufholjagd, legten die Gäste aus der Westpfalz einen 13:5-Lauf auf die Platte und entführten am Ende völlig verdient einen Punkt aus der Ferne.
Es spielten:
Nina Jäger und Jana Specht im Tor.
Sarah Witzgall (4), Conny Scherf-Zitte (13/9), Kartin Hoffmann, Jaqueline Müller (3), Sarah Herl (3),
Kristin Schnur (2).