Frischauf Göppingen – SV 64 Zweibrücken 25:29 (10:17)
Einen riesigen Schritt in Richtung „direkter Qualifikation“ für die kommende Bundesligasaison, machten die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken durch ihren Auswärtserfolg beim Bundesliganachwuchs von Frischauf Göppingen. Durch eine überzeugende Leistung in der ersten Halbzeit, legten die Jungs der beiden Trainer Björn Stoll und Christian Schwarzer den Grundstein für diesen immens wichtigen Sieg. In der Tabelle überholten die Junglöwen die Mannschaft der HSG Konstanz, distanzierte Göppingen, Echaz-Erms und Balingen-Weilstetten nun auf vier Punkte und belegen selbst den fünften Tabellenrang. Beste Werfer waren Marc Robin Eisel (6) und Tom Ihl mit fünf Treffern.
Es stand wahnsinnig viel auf dem Spiel und es wurde der erhoffte Befreiungsschlag. Im direkten Duell gegen den härtesten Konkurrenten im Kampf um Platz sechs, konnten die 64er erstmals in dieser Saison ihren kompletten Kader aufbieten. Tim Schaller, der verletzungsbedingt seit Saisonbeginn fehlte, konnte ebenso aktiv mitwirken wie Marc Robin Eisel, dessen Drittligaverein TuS Dansenberg an diesem Wochenende spielfrei war. Kurzfristig und in enger Abstimmung mit der medizinischen Abteilung, konnte sich auch Toptorjäger Philipp Meiser das Trikot nach sechswöchiger Pause wieder überstreifen. Beide Mannschaften begannen nervös und der Druck das Spiel gewinnen zu müssen, lastete augenscheinlich auf den Schultern der beteiligten Akteure. Kein Team konnte sich in den ersten fünfzehn Minuten absetzen und bis zum Zwischenstand von 8:9 (16.) wechselte die Führung ständig. Mit der Hereinnahme von Sebastian Meister gelang dem Trainerduo Stoll/Schwarzer dann allerdings der entscheidende Schachzug. Meister stabilisierte die Defensive und spornte seine Mitspieler zu Höchstleistungen an. Vor allem Rückraumspieler Nico Müller schien den Weckruf gehört zu haben. Der Siebzehnjährige war im Angriff nicht mehr zu halten. Durch seine 1:1-Aktionen riss er immer wieder Löcher in die Abwehrreihen der Göppinger, erzielte selbst drei Tore, setzte seine Mitspieler glänzend in Szene oder war nur auf Kosten eines Strafwurfes zu stoppen. Durch einen 8:2-Lauf setzten sich die Junglöwen bis zur Halbzeitsirene auf 17:10 ab. „Nico war im Spiel 1:1 kaum zu halten und das Zusammenspiel zwischen Marc Robin und Tom Ihl bei Kreuzungen hat auch super funktioniert“, war auch Trainer Stoll mit dem ersten Durchgang vollends zufrieden.
Nach der Pause stellten die Hausherren ihre Abwehr auf eine offensive 5:1-Deckung um. Diese taktische Maßnahme sollte ihre Wirkung nicht verfehlen und die Gäste aus der Westpfalz verloren den Faden. Im vorher so flüssigen Angriffsspiel schlichen sich zu häufig einfache Fehler ein. Durch Passfehler, Schrittfehler und Fehler beim Prellen, machten die 64er ihre Offensivbemühungen oft selbst zunichte und die Jungs von Frischauf Göppingen schlugen, vor allem in Person des zehnfachen Torschützen Felix Zeiler, Kapital daraus. Beim Zwischenstand von 24:21 (50.) war der Vorsprung auf drei Tore zusammen geschmolzen. Die wenigen Zweibrücker Fans, die sich unter den lediglich achtzig Zuschauern in der 5600 Zuschauer fassenden EWS Arena verloren, befürchteten mal wieder ein Spiel ohne Happy End. Zu oft haben die Junglöwen in dieser Saison schon klare Führungen in den Schlussminuten verspielt. Doch diesmal sollte es anders kommen. Nico Müller, Marc Robin Eisel und Tim Schaller sorgten durch einen Dreierpack für die 27:21 Führung (55.) und somit für die Vorentscheidung in dieser Begegnung. Am Ende jubelten die Jungs um ihren Kapitän Kian Schwarzer über zwei ganz wichtigen Punkte. Bei noch ausstehenden vier Spielen und einem Vorsprung von vier Zählern haben sie die Tür zur direkten Bundesligaqualifikation weit aufgestoßen. „Das war ein echter Big Point. Mit vier Toren Unterschied in Göppingen zu gewinnen, muss uns erst mal jemand nachmachen. Wir sind sehr stolz“, fasste das Trainerteam ihre Gefühle nach dem Match unisono zusammen.
Am kommenden Sonntag erwarten die Schützlinge von Christian Schwarzer und Björn Stoll um 14 Uhr in der Ignaz Roth Halle mit dem Nachwuchs von Zweitligist Balingen-Weilstetten, den nächsten Kontrahenten im Kampf um Platz sechs.
Es spielten:
Norman Becker und Yannik Mangold im Tor,
Kian Schwarzer 2, Tom Ihl 5, Giona Dobrani 1, Nico Müller 3, Philipp Baus 4, Sebastian Meister 2, Joshua Eberhard, Felix Dettinger 2/2, Tim Schaller 1, Fabian Naumann, Philipp Meiser 3/1, Marc Robin Eisel 6/1
Zeitstrafen: 3/2, Siebenmeter: 1/2 - 4/5, Zuschauer: 80, Schiedsrichter: Handerlein/Handerlein (Bayerischer Handballverband)