Die männliche A-Jugend des SV 64 Zweibrücken bescherte ihren mitgereisten Anhängern mal wieder ein Wechselbad der Gefühle. Nach beeindruckender Leistung in Halbzeit eins, brach die ersatzgeschwächte Mannschaft der beiden Trainer Björn Stoll und Christian Schwarzer im zweiten Spielabschnitt komplett ein und verlor gegen den TVB Stuttgart, trotz einer 15:14 Pausenführung, am Ende noch überdeutlich mit 25:38. Beste Werfer waren Marc Robin Eisel und Sebastian Meister mit jeweils sechs Treffern.
Die personellen Vorzeichen waren wie schon bei der Heimniederlage gegen Balingen nicht optimal. Mit Kian Schwarzer, Philipp Meiser, Nico Müller und Norman Becker fehlte das gleiche Quartett, das bereits in der Vorwoche schmerzlich vermisst wurde. Dennoch boten die verbliebenen Junglöwen dem Tabellenzweiten Paroli. Am aggressiven Zweibrücker Abwehrverband, bissen sich die Nachwuchsspieler des Bundesligisten förmlich die Zähne aus. Und hinter der stabilen Westpfälzer Deckung, stand ein gut aufgelegter Yannick Mangold im Gehäuse und entschärfte in Serie beste Torgelegenheiten der Hausherren. Im Angriff zog Marc Robin Eisel geschickt die Fäden und durch schnelle Kreuzbewegungen fanden die Gäste immer wieder die Lücken in der 6:0 Abwehr der Schwaben. Der Lohn für den dreißig minütigen Kampf, intelligentes Angriffsspiel und konsequente Chancenverwertung war die 15:14 Halbzeitführung beim haushohen Favoriten Stuttgart, der seine Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft schon vor dem Spiel sicher hatte.
Nach der Pause drehte sich das Spielgeschehen dann allerdings komplett in die entgegengesetzte Richtung. Bei den 64er schien nichts mehr zu gelingen und der Bundesliganachwuchs aus der Landeshauptstadt zeigte eindrucksvoll, warum sie zu den besten acht Mannschaften in Deutschland gehören. Nach dem zwischenzeitlichen 19:18 (37.) zogen die Hausherren durch einen fulminanten 14:2 Lauf davon und führten dadurch uneinholbar mit 33:20 (53.). „Die zweite Halbzeit war das komplette Gegenteil des ersten Durchgangs. Vorne waren wir viel zu ungeduldig, haben viel zu früh die Abschlüsse gesucht, haben den Kreis angespielt wo keiner frei war und viel zu viele technische Fehler gemacht - das komplette Programm halt. Wir haben den Gegner förmlich zum Tore werfen eingeladen, was die natürlich dankend angenommen und ein Gegenstoßtor nach dem anderen geworfen haben“, analysierte der Zweibrücker Trainer Björn Stoll frustriert den Knackpunkt in dieser Partie. Seinen Schützlingen gelang in der Schlussphase lediglich noch ein bisschen Ergebniskosmetik, aber mehr als die verdiente 25:38 Niederlage sprang nicht mehr heraus. Am kommenden Sonntag kommt es somit in der Ignaz Roth Halle um 14 Uhr zum Endspiel um die Qualifikation für die Jugendbundesliga gegen den direkten Konkurrenten der JSG Echaz-Erms. Positiv ist auf jeden Fall, das die Junglöwen ihr Schicksal weiter selbst in der Hand haben. Bei noch zwei ausstehenden Partien reichen ihnen vier Punkte ganz sicher, aber eventuell könnte bereits am Wochenende mit einem Heimsieg und den entsprechenden Ergebnissen in den anderen Hallen, eine Vorentscheidung fallen.
Es spielten:
Yannick Mangold und Benedict Haubeil im Tor,
Marc Robin Eisel 6/1, Johannes Knoll, Felix Dettinger 2/1, Tim Schaller 3, Philipp Baus 2, Sebastian Meister 6, Giona Dobrani 2, Fabian Naumann 2, Tom Ihl 2
Zeitstrafen: 0/3, Siebenmeter: 1/0 – 2/2, Zuschauer: 100,
Schiedsrichter Haderlein/Haderlein