Als neuer Drittligist sind die Handballer der Zweibrücker Löwen Ende Juni in die Vorbereitungsphase zur kommenden Drittligasaison gestartet.

Inzwischen sind fünf Wochen absolviert - Zeit also für ein kurzes Zwischenfazit.

Für dieses Zwischenfazit ist allerdings auch die Rückblende auf die letzte Spielzeit in der RPS-Oberliga nicht unbedeutend.

Nach einer überragenden Rückrunde – ohne Punktverlust – erkämpften sich die Zweibrücker Löwen die Meisterschaft in der RPS-Oberliga und schafften damit unmittelbar die Rückkehr in die dritte Liga.

Dort wird die Truppe von Trainer Stefan Bullacher, der in seine 20. Saison als Männertrainer gehen wird, zukünftig in der Weststaffel eingegliedert, was in wirtschaftlicher Hinsicht zunächst einmal eine große Hürde darstellt, denn dies bedeutet fast doppelt so viele km Fahrtaufwand gegenüber der Südgruppe, wo die 64er vor zwei Jahren ebenso spielten, wie in der letzten Spielzeit die VTZ-Saarpfalz.

Trotz des lange anhaltenden und an Spannung kaum zu überbietenden „Kopf-an-Kopf-Rennens“ mit der TSG Haßloch in der letzten Saison, das quasi erst in der letzten Minute dieser langen Saison die Entscheidung in der Meisterschaft zugunsten der 64er brachte, wird diese Oberligameisterschaft als eine der Riesenüberraschungen in die Annalen eingehen.

Denn die 64er schafften diese Meisterschaft im Jahre ihres 50. Vereinsjubiläums, obwohl vom bisherigen Drittligakader mit Thomas Zellmer, den noch vor dem Saisonstart die Diagnose einer MS-Erkrankung ereilte, Torben Rixecker, Nils Kawolus, Daniel Sorg, und Dominik Schweizer vier Spieler der Stammbesetzung und ein weiterer Rückraumspieler weggefallen waren.

Ergänzt wurde der Kader in dieser Phase der Saison dann – wie in früheren Jahren auch - durch leistungsstarke und gut ausgebildete Jugendspieler, die sich im Erstmannschaftsumfeld unmittelbar bestens zurecht fanden und sofort Leistung brachten.

So starke Leistungen, dass letzten Endes der zur Saisonhälfte nicht mehr für realisierbar gehaltene Aufstieg erreicht wurde.

Sozusagen das I-Tüpfelchen war schließlich noch der Pokalsieg an Ostern, mit der schönen Zugabe, in diesem Jahr letztmalig als Saarpokalsieger gegen einen Bundesligisten antreten zu dürfen. Dass die Auslosung schließlich mit HBW Balingen/Weilstetten den Bundesligisten brachte, zu dessen zweiter Mannschaft der bisherige Zweibrücker Spielmacher Tim Burkholder im Sommer wechselte, macht die Aufgabe umso attraktiver.

Fünf Wochen intensiver Vorbereitung hat die junge Truppe inzwischen hinter sich gebracht, hat dabei in der ersten Phase 16 Trainingseinheiten sowie fünf Vorbereitungsspiele gegen RPS-Oberligisten und Saarlandligisten sowie die von Weltmeister Christian Schwarzer betreute Jugendnationalmannschaft absolviert. SV-Trainer Stefan Bullacher konnte dabei seinem 17 Spieler umfassenden Spielerkader ausreichend Spielmöglichkeiten geben und natürlich bereits erste Erkenntnisse erzielen. Die eingespielten Ergebnisse waren dabei noch nebensächlich, sollen an dieser Stelle allerdings nicht unerwähnt bleiben.

Gegen den RPS-Oberligaaufsteiger Bitburg gewannen die Zweibrücker Löwen mit 32:20, es folgte ein knapper 31:30-Sieg gegen SF Budenheim, ein 31:26-Sieg gegen den Aufsteiger aus der Pfalzliga, die zweite Mannschaft der TSG Friesenheim Iund ein 39:16 Sieg gegen den Saarlandligisten SG Dudweiler/Fischbach. Gegen die Jugendnationalmannschaft verloren die 64er schließlich mit 27:28, nachdem es bei Halbzeit noch 14:9 für die SVler gestanden hatte. Die beiden Zweibrücker Jugendnationalspieler Jerome Müller und Björn Zintel liefen dabei im Trikot mit dem Bundesadler auf.

Die Europameisterschaft der Jahrgänge 1996/97 in Polen beeinträchtigt die Vorbereitung der Zweibrücker Löwen auf ihre Drittligasaison durchaus etwas, denn wegen der EM und der Vorbereitungsphase auf die EM verpassen die beiden Zweibrücker Jugendnationalspieler insgesamt fünf Wochen Vorbereitungsphase.

Ende Juli/Anfang August hat SV-Coach Stefan Bullacher nun zur Erholung zwei Wochen Urlaub eingeplant, ehe die letzte Phase eingeläutet wird, drei Wochen, in denen sich dann auch die Spieler herauskristallisieren sollen, die zum Saisonauftakt gegen den ehemaligen Zweitligisten TV Korschenbroich am Samstag, den 30.08.2014 um 18 Uhr in der Stammformation auflaufen sollen. Wegen des großen Interesses an den Zweibrücker Löwen in den letzten beiden Jahren haben sich die 64er übrigens dazu entschlossen, den größten Teil ihrer Heimspiele in der Westpfalzhalle auszutragen.

Diese zweite Phase der Vorbereitung ist geprägt von Spielen gegen höherklassige Mannschaften. So hat Bullacher auch zwei Turnierteilnahmen zugesagt, zunächst am Wochenende des 16. und 17. August in Merzig beim Ernst-Thiel-Cup. Dort wird der Drittligist auf den Erstligaaufsteiger TSG Friesenheim, den Zweitligisten HG Saarlouis, MHSA Mulhouse (2. Liga Frankreich) und HB Dudelange (1. Liga Luxemburg) sowie die RPS-Oberligamannschaft des HSV Merzig-Hilbringen treffen.

Mittwochs findet dann das Pokalspiel gegen Balingen/Weilstetten statt, ehe der letzte Feinschliff am Wochenende vor dem Saisonstart erarbeitet wird. Freitags steht da ein weiteres Vorbereitungsspiel gegen die zweite Mannschaft der Rhein-Neckar-Löwen an, am 23. August nehmen die 64er dann noch an einem Turnier in Nußloch teil, treffen dort auf den Drittligaaufsteiger Nussloch und den BW-Oberligisten Hockenheim.

Siebzehn Spieler hat SV-Trainer Stefan Bullacher für die kommende Saison eingeplant, darunter auch sieben Spieler, die noch in der A-Jugendbundesliga auflaufen werden. Mit gerade einmal 20 ½ Jahren Durchschnittsalter werden die Zweibrücker Löwen sicher eine der jüngsten Drittligatruppen sein.

Diese Mannschaft hat zum Abschluss der ersten Vorbereitungsphase auch einen neuen Mannschaftskapitän gewählt. Neuer Spielführer wird Aris Wöschler.

„Die Wahl des Teams war die logische Konsequenz aufgrund seiner herausragenden menschlichen und sportlichen Rolle der vergangen Saison und der bisherigen Vorbereitung“, kommentierte SV-Trainer Stefan Bullacher. „Er ist ein wahrer Teamplayer mit Führungsqualitäten“.

Bullachers Kader umfasst drei Torwarte und 14 Feldspieler. Dies sind die Torleute Ladi Kovacin, Yannic Klöckner und Benni Berz sowie die Rückraumspieler Aris Wöschler, Kubo Balaz, Florian Enders, Jerome Müller, Björn Zintel, Dorian Vallet, Nils Wöschler, die Kreisläufer Benni Zellmer, Jonas Denk und Patrick Bach, sowie für die Außenpositionen Michael Mathieu, Erik Pohland, Philipp Hammann und Robin Egelhof.

Egelhof und Bach werden zunächst allerdings nur in der A-Jugend zum Einsatz kommen, da sie erst im September bzw. Oktober das 17. Lebensjahr vollenden, und erst dann bei den Männern spielen dürfen.„Das wird schon ein Akt auf dem Drahtseil“, sind Bullacher die Risiken dieses jungen Kaders durchaus bewusst, zumal acht Spieler die Doppelbelastung aus Jugendbundesliga bzw. Saarlandliga und erster Mannschaft meistern müssen.

Der Vorverkauf für das DHB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten HBW Balingen/Weilstetten am Mittwoch, den 20. August, Anpfiff ist um 20.00 Uhr in der Westpfalzhalle, beginnt übrigens am kommenden Mittwoch, den 6. August. Karten sind zu bestellen über die Geschäftsstelle, per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder zu erhalten im Capito-Schreibwarenladen im Erdgeschoß der Hallplatzgalerie.