Capmarkt Cup 2019: SG Pforzheim-Eutingen – kleiner Verein, großer Spitzenhandball
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
Die SG Pforzheim-Eutingen trotzt seit Jahren erfolgreich dem Trend, dass alle Spitzentalente in ein Handballinternat oder zum Nachwuchs eines Bundesligavereins wechseln müssen, um sich optimal entwickeln zu können. Der sympathische Verein aus der badischen Goldstadt ist eine der erfolgreichsten Talentschmieden der Republik. Mit neun Teilnahmen an den Deutschen Meisterschaften seit Einführung der Jugendbundesliga 2011, hat sich die Spielgemeinschaft gerade einmal weniger oft qualifiziert, wie das Nachwuchsleistungszentrum der Rhein-Neckar-Löwen im gleichen Zeitraum. Die Löwen rangieren mit zehn Teilnahmen auf dem dritten Platz der DHB-Statistik. Außerdem haben mehr als 15 ehemalige Jugendspieler aus Pforzheim den Sprung in die erste oder zweite Bundesliga geschafft. Vor allem Nationalspieler Patrik Groetzki, der ebenfalls seine Wurzeln beim Viertligisten hat, ist weit über die bundesdeutschen Grenzen bekannt.
Die B-Jugend der beiden Trainer Alexander Bossert und Manuel Petruzzi wurde im vergangenen Jahr Meister in Baden Württemberg und qualifizierte sich damit abermals für die Deutschen Meisterschaften. Beim diesjährigen Capmarkt Cup zählt der Titelverteidiger ganz sicher wieder zu den Topfavoriten.
Capmarkt Cup 2019: Grand Nancy Metropole Handball – unsere französischen Freunde zu Gast in Zweibrücken
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
Nancy ist ein Traditionsverein in der französischen Region Grand Est – dem ehemaligen Elsass Lothringen und Champagne-Ardenne. 2016 professionalisierte die Handballabteilung des ASPTT Nancy seine Strukturen und gliederten sich in einen eigenständigen Handballverein aus. Der Zweitligist, der nun unter dem Namen Grand Nancy Metropole Handball spielt, verpasste im vergangenen Jahr als Tabellenvierter nur ganz knapp den Aufstieg in die erste Liga Frankreichs.
Nancy verfügt über ein erfolgreiches Nachwuchszentrum mit 15 Jugendmannschaften. Flaggschiff ist die männliche B-Jugend des Vereins, die sich zum wiederholten Male für die französische Jugendbundesliga qualifizieren konnte. Das Team von Trainer Thierry Thoni ist zusammen mit der Vertretung von Metz Handball das Aushängeschild der Region Grand Est und strebt einen Platz unter den beiden Ersten in der Tabelle an. Damit würden sie sich gleichzeitig für das Viertelfinale der französischen Meisterschaft qualifizieren. Trainer Thoni war selbst französischer Jugendnationalspieler und spielte als Aktiver in der ersten Liga. Nach dem er fünf Jahre lang die erste Mannschaft von Nancy in der zweiten Liga trainierte, gibt er nun seine Erfahrungen an die Talente des Vereins weiter.
In Frankreich gibt es anders als in Deutschland keine A-Jugend. Dafür wird die Jugendausbildung mit einer dreijährigen B-Jugendzeit abgeschlossen. Ein Denkansatz, über den man sich angesichts immer neuer Reformen in der deutschen Jugendbundesliga auch einmal Gedanken machen könnte.
Capmarkt Cup 2019: Die Eulen Ludwigshafen suchen den neuen Christian Dissinger
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
Der Bundesliganachwuchs der Eulen Ludwigshafen ist zu Recht stolz auf die außergewöhnlichen Erfolge der letzten zehn Jahre. Mehrere Teilnahmen an den Deutschen Jugendmeisterschaften, die 2011 mit dem Gewinn der Deutschen Vizemeisterschaft ihren vorläufigen Höhepunkt erreichten, sind Ausdruck exzellenter Jugendarbeit auf nationaler Ebene. Acht Jahre in Folge war der Vorzeigeverein aus Rheinland-Pfalz fester Bestandteil der Jugendbundesliga. Viele spätere Erst- und Zweitligaspieler wurden bei den Eulen ausgebildet.
Nationalspieler Christian Dissinger (Atletico Madrid/THW Kiel), der mit seinem neuen Verein Vadar Skopje vor wenigen Monaten die Champions League gewann, ist sicherlich der berühmteste Spross aus der Friesenheimer Talentschmiede.
Nach dem Abgang von Jugendkoordinator und Erfolgstrainer Martin Röhrig zum HSC Coburg vor wenigen Jahren, mussten sich die Pfälzer im Jugendbereich neu aufstellen. Nun sind sie in Person von Andreas Intze fündig geworden. Der A-Lizenzinhaber ist ein ausgewiesener Fachmann und hat mit der A-Jugend der Rhein-Neckar-Löwen 2008 die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Unter seiner Führung schaffte beispielsweise Patrick Groetzki den Sprung zu den Profis. In der neuen Saison ist Intze für die B-Jugend der Eulen zuständig und zählt mit seinen Schützlingen zu den Topfavoriten auf die Meisterschaft. Der Übungsleiter bittet seine Jungs fünf Mal in der Woche zum Training (Handball + Athletik). Durch sechs Jugendspieler aus Baden, zwei aus Hessen und den einheimischen Akteuren, findet im pfälzischen Teil der Metropolregion nicht nur ein reger kultureller Austausch statt, sondern auch eine sinnvolle Bündelung der sportlichen Ressourcen.
Toptalente treffen sich beim internationalen Capmarkt Cup in Zweibrücken
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
Bereits zum elften Mal findet am 24. und 25.08.2019 der internationale Capmarkt Cup – das Einladungsturnier für Jugendmannschaften im Spitzenhandball – statt. Unter den Augen von Welt- und Euromeister Blacky Schwarzer, der seit vielen Jahren dieses Event als Schirmherr begleitet, treten wieder Topmannschaften aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Frankreich gegeneinander an. Dem SV 64 Zweibrücken und den Pirminius Werken, dessen Capmarkt als Namensgeber und Veranstalter die Zweibrücker Jugendarbeit unterstützt, ist es wieder einmal gelungen viele Topadressen aus dem südwestdeutschen Raum und der französischen Region Grand Est in die Ignaz Roth Halle zu locken. Mit dem Bundesliganachwuchs der Eulen Ludwigshafen, der SG Pforzheim-Eutingen, der HG Saarlouis, dem TV Hochdorf und den Junglöwen des SV 64 haben sich alle deutschen Teilnehmer in den vergangen Jahren für die Deutsche Meisterschaft und die Jugendbundesliga qualifiziert. Viele Jugendnationalspieler und heutige Bundesligaspieler wurden in den Talentschmieden der teilnehmenden Vereine ausgebildet. Patrick Groetzki, Christian Dissinger, Jerome Müller oder Lars Weisgerber sind nur wenige Namen, deren Karriere hier begann.
Mit Grand Nancy Metropol HB und P2H Longwy nehmen in diesem Jahr gleich zwei handballerische Aushängeschilder aus der französischen Region Grand Est am Capmarkt Cup teil. Beide Teams haben sich für die höchste Spielklasse in Frankreich, dem „Championnat de France“ qualifiziert, deren Spielstruktur ähnlich wie die deutsche Jugendhandballbundesliga angelegt ist. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld von der Lothringen-Auswahl.
Bis zum Turnierbeginn möchten wir unseren Fans als besonderen Service alle teilnehmenden Teams ausführlich auf unserer Homepage und bei Facebook vorstellen. Alle zwei Tage findet ihr Hintergrundinformationen und ein Mannschaftsfoto aus dem Teilnehmerfeld des B- und C-Jugendturniers. Los geht es morgen mit dem Bundesliganachwuchs der Eulen Friesenheim.
64er starten mit vier Neuzugängen in die Vorbereitung
- Details
- Geschrieben von Roman Kuhn
Vergangene Woche startete die erste Herrenmannschaft des SV64 Zweibrücken in die Vorbereitung für die kommende Handballsaison. Nach dem großen personellen Umbruch mit neun Abgängen vor der abgelaufenen Runde, belegte das Team von Trainer Stefan Bullacher einen respektablen dritten Platz in der RPS-Oberliga. Lautete damals noch die Devise keine Neuzugänge zu verpflichten, um ausschließlich auf die Talente im eigenen Verein zu setzen, wurde nun der bestehende Kader für die neue Spielzeit ganz gezielt verstärkt. „Wir konnten uns mit allen Spielern, die wir behalten wollten, auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. Einzig Giona Dobrani, mit dem ich sehr gerne weiter gemacht hätte, wird leider nächste Saison aufgrund seines Studiums kürzer treten müssen und unsere zweite Mannschaft verstärken. So konnten wir in aller Ruhe noch die fehlenden Mosaiksteine zu unserer bestehenden Mannschaft suchen“, freut sich Trainer Stefan Bullacher über die gelungene Kaderplanung in den eigenen Reihen. Mit den Abgängen Philipp Meiser, Thomas Zellmer, Lukas Majbik und Julien Santarini verlieren die 64er ausschließlich Spieler, die ihre Karriere eine Klasse tiefer in der Landesliga fortsetzen. Dieses Quartett wird positionsspezifisch eins zu eins von den beiden Linkshändern Tom Ihl und Tobias Alt, die nach einem einjährigen Gastspiel vom Oberligazweiten HF Illtal zum SV64 zurückkehren, sowie Spielmacher Marc-Robin Eisel und Torwart Marko Ivankovic ersetzt. Eisel, der nach anderthalb Jahren beim Drittligisten TuS Dansenberg wieder den Weg zu seinem Heimatverein gefunden hat, sehen die Verantwortlichen durchaus als ihren Königstransfer. Ivankovic, der zusammen mit Benni Berz das neue Torwartgespann bilden wird, spielte zuletzt beim bosnischen Erstligisten HRK Ljubuski. Somit besteht das 15-Mann-Team für die kommende Runde mit Ausnahme von Marko Ivankovic und Benjamin Zellmer, der nun allerdings schon in seiner neunten Saison für die Löwen an den Start geht, ausschließlich aus Spielern, die bereits in der Jugend für den SV64 Zweibrücken gespielt haben.
In der siebenwöchigen Vorbereitungsphase wollen die Handballer aus der Rosenstadt mit bis zu fünf Spiel- und Trainingsterminen pro Woche, an ihre Leistungen des letzten Jahres anknüpfen und sich weiterhin verbessern. Durch das neue Torwartgespann erhoffen sie sich noch ein paar mehr Prozente aus der bereits schon starken Defensive der vergangenen Saison herauszuholen. Im Angriff habe man die Lücke auf der, durch Niklas Bayer und Philipp Hammann zwar starken, aber personell chronisch unterbesetzten rechten Angriffsseite, durch die Tom Ihl und Tobias Alt geschlossen. Marc-Robin Eisel ist ein Spieler, der im Rückraum den Unterschied ausmachen kann. Mit ihm haben die 64er nun wieder einen Spieler der extrem torgefährlich, spielintelligent und variabel ist. Das eröffnet dem Trainer weitere taktische Möglichkeiten. Den größten Schwerpunkt will SV-Trainer Stefan Bullacher allerdings auf das Tempospiel legen. „Letztes Jahr war unser schnelles Spiel oftmals fehlerhaft und die Jungs haben Tempo häufig mit Hektik verwechselt. Dadurch wurden aus geplanten Vorteilen, oft gelebte Nachteile. Das hat uns in der Anfangsphase der Saison einige Punkte gekostet. Das wollen wir in der Zukunft wieder deutlich besser machen“, zeigt sich Bullacher optimistisch.
Als Ziel für das kommende Jahr gilt es jetzt das Beste aus der Mannschaft rauszuholen und am Ende bestmöglich abzuschneiden. Da das Teilnehmerfeld in der kommenden Saison sehr ausgeglichen ist, gibt es keinen wirklichen Favoriten für die Meisterschaft. „Man kann die nächste Saison mit der Fußballbundesliga vergleichen, wenn Bayern München nicht mitspielen würde. Da könnte von Dortmund bis Bremen am Schluss fast jeder die Schale in der Hand halten. Es gibt viele Teams die gleichauf sind und gute Chancen haben. Am Ende werden Kleinigkeiten über die Platzierungen der verschiedenen Mannschaften entscheiden“, so der A-Lizenzinhaber.