Zweibrücker Löwen schreiben Geschichte(n) ... Teil 5
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Nach dem Drama folgt der Aufstiegskrimi
Aufstieg in die Oberliga/Südwest 2004
War der Aufstieg in die Oberliga Südwest 2002 der vielumjubelte Prolog, so folgte im ersten überregionalen Jahr danach das eigentliche Drama für die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken. Denn die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher mussten trotz einer grandiosen Saison mit einem ausgeglichenen Konto von 26:26 Punkte wieder absteigen. Es gehörte zu den Geburtsfehlern der neugegründeten Oberliga/Südwest, dass unter ungünstigen Umständen fast die halbe Liga absteigen konnte. Und genau so ein Unglücksjahr erwischten die 64er, obwohl sie als Aufsteiger jedes zweite Spiel für sich entscheiden konnten. Ein Abstieg mit einem ausgeglichenen Punktekonto ist bis heute deutschlandweit ein Novum, dass sich nie mehr wiederholte. In der Rundsporthalle in Bingen flossen nach dem letzten Spiel bei vielen untröstlichen Akteuren deshalb bittere Tränen der Enttäuschung.
Dies bedeutete auch gleichzeitig das Ende einer großartigen Spielerära. Mit Christian Gauf, Stefan Sohns, Markus Gauf, Peter Spitzer, Martin Knoll, Christian Ließfeld und Spielertrainer Stefan Bullacher, der allerdings seit zwei Jahren nur noch in Notsituationen aushalf, hängte nach dem Abstieg eine ganze Spielergeneration ihre Handballschuhe an den berühmten Nagel.
Es wurde Zeit für einen Neuanfang. Mit Jan Braunhardt und Florian Denk schafften acht Jahre nach dem Tiefpunkt 1995 die ersten beiden Jugendspieler aus der Talentschmiede der 64er den Sprung in die erste Mannschaft. Vor allem Jan Braunhardt machte zuvor schon in der ebenfalls neugeschaffenen Jugendregionalliga durch starke Leistungen auf sich aufmerksam und erhielt eine Einladung für die Jugendnationalmannschaft. Mit der Verpflichtung von Klaus Peter Weinert (ab der Rückrunde), Patrick Garattoni (beide vom TBS Saarbrücken) und Tommy Sauer (TVA Saarbrücken) setzten die Löwen drei große Ausrufezeichen für die weitere Zukunft. Denn alle drei Spieler verfügten trotz ihres jungen Alters bereits über Regionalligaerfahrung. Zusammen mit dem verbliebenen Torhütergespann Daniel Wenzel und Frank Junkes, sowie den Leistungsträgern Dominik Mader, Dennis Haben, Marco Tolkmitt und Thorsten Hoffmann sollte der direkte Wiederaufstieg gelingen.
Die Saison sollte sich dann zu einem echten Krimi entwickeln. Denn ebenso wie die 64er, konnte der TV Niederwürzbach eine starke Mannschaft aus ehemaligen Regionalligaspielern, wie Olaf Schepp, Alexander Wesely oder Florian Puiulet und jungen Toptalenten wie beispielweise den Leffer-Zwillingen Johannes und David, aufs Feld führen. Der Showdown erfolgte dann am letzten Spieltag in der Zweibrücker Westpfalzhalle. Vor fast 1000 Zuschauern trafen sich beide Kontrahenten mit jeweils 40:2 Punkten zum Endspiel um den Aufstieg. Angeführt vom überragenden Klaus Peter Weinert setzten sich die Hausherren mit 29:24 durch feierten standesgemäß bis tief in die Nacht ihren Erfolg.
Kader der Aufstiegsmannschaft:
Daniel Wenzel und Frank Junkes im Tor:
Patrick Garattoni (130 Tore/ davon 4 Siebenmeter), Thommy Sauer (112/52), Jan Braunhardt (97/4), Dominik Mader (96/27), Klaus Peter Weinert (79/4), Thorsten Hoffmann (74), Marco Tolkmitt (49/2), Dennis Haben (32), Thomas Paulus (19/1), Karsten Baier (8), Florian Denk (3) und Kai Graß
Zweibrücker Löwen schreiben Geschichte(n) ... Teil 4
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Männer und Frauen erfolgreich
Aufstieg in die Oberliga/Südwest 2002
Nach dem souveränen Klassenerhalt in der Saison 1999/2000 nahm die positive Entwicklung bei der ersten Herrenmannschaft erst richtig Fahrt auf. Auch im Jahr darauf war der Ligaverbleib zu keinem Zeitpunkt gefährdet und der SV 64 Zweibrücken schickte sich an zum Inventar in der Oberliga/Saar zu gehören. Personell setzten die 64er dabei auf Kontinuität. Das Team um die festen Größen Christian Gauf, Markus Gauf, Stefan Sohns, Martin Knoll, Christian Ließfeld, Peter Spitzer, Thorsten Hoffmann, Dennis Haben und Stefan Bullacher wurde im Laufe der letzten beiden Spielzeiten nur punktuell verändert.
Torhüter Frank Junkes kehrte nach seinem Gastspiel beim Regionalligisten TBS Saarbrücken wieder zu seinem Heimatverein zurück und bildete dort zusammen mit Daniel Wenzel, der von der VT Zweibrücken zu den Löwen kam, ein starkes Torwartgespann. Mit Marco Tolkmitt und Dominic Mader schlossen sich nach Dennis Haben zwei weitere hochveranlagte Spieler aus der Talentschmiede der HSG Spiesen/Elversberg den Schützlingen von Trainer Stefan Bullacher an. Vor allem der erst 18jährige Dominic Mader sollte nicht nur in seiner ersten Saison als Shootingstar mit sagenhaften 163 Treffern überzeugen, sondern noch viele Jahre auf und neben dem Platz zum Aushängeschild der ersten Herrenmannschaft werden.
Insgeheim träumten die 64er davon sich für die neue Oberliga Südwest 2002 (heutige Oberliga RPS) zu qualifizieren und erstmals in der Vereinsgeschichte überregionales Parkett betreten zu dürfen. Dazu musste aber der sechste Tabellenplatz erreicht werden – also wiederum nicht mehr und nicht weniger als die beste Platzierung aller Spielzeiten. Und tatsächlich gelang durch ein „Finale furioso“ der ganz große Wurf. In den letzten acht Begegnungen wuchsen die Mannen um Abwehrchef Peter Spitzer, Torjäger Dominic Mader, Spielmacher Stefan Sohns und Kapitän Christian Gauf über sich hinaus und sammelten im Schlussspurt noch 15:1 Punkte ein. Gestützt auf eine Woche für Woche überragende Torhüterleistung von Frank Junkes und Daniel Wenzel fingen sie den TuS Neunkirchen am letzten Spieltag noch ab und stiegen selbst in die heiß ersehnte neue Oberliga/Südwest auf.
Allerdings war der Aufstieg der Herren in diesem Jahr nicht der größte Erfolg der jungen Handballabteilung. Denn die erste Frauenmannschaft schaffte sogar als Meister der Oberliga den Sprung in die 3. Liga. Dunja Bullacher, die als Spielertrainerin vom damaligen besten Saarverein dem SC Alsweiler zurückkehrte, führte ihr Team in nur drei Jahren von der Verbandsliga bis in die dritthöchste Spielklasse. Bullacher, die in den ersten neun Begegnungen 70 Treffer erzielte, unterstützte ihre junge Mannschaft wegen ihrer Zwillingsschwangerschaft fortan nur noch von der Seitenlinie. Wegen des geringen Durchschnittsalters titelte Die Rheinpfalz „Schülermannschaft mischt die Oberliga auf“.
Oberligakader 2002 (leider ohne Torschützenliste, die im Archiv verloren ging):
Frank Junkes und Daniel Wenzel im Tor,
Stefan Sohns, Markus Gauf, Christian Gauf, Stefan Bullacher, Marco Tolkmitt, Martin Knoll, Peter Spitzer, Kai Graß, Dominic Mader, Thorsten Hoffmann, Christian Ließfeld, Dennis Haben.
Regioanligakader 2002/2003:
Eva Knoch, Jenny Schumkow und Anja Schimmel im Tor,
Nadine Bold (124 Tore), Daniela Strobel (109), Dunja Bullacher (70), Katrin Seitz (49), Julia Bohling (46), Pia Bockhorn (44), Sina Sutter (26), Sarah Herl (22), Sarah Herrmann (19), Sophia Strugalla (18), Sandra Amri (3), Yvonne Hager (1)
Zweibrücker Löwen schreiben Geschichte(n) ... Teil 3
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Nach dem Tiefpunkt folgt der Höhenflug
Aufstieg in die Oberliga/Saar 1999
War der SV 64 Zweibrücken 1992 mit dem erstmaligen Klassenerhalt in der Oberliga/Saar noch auf seinem vorläufigen sportlichen Höhepunkt angelangt, folgte in den drei Jahren danach ein Absturz ohne Gleichen. Mit Thomas Morgenthaler übernahm 1993 nach Peter Baab und Bernd Marx bereits der dritte Trainer innerhalb der letzten vier Jahre das Ruder bei den 64er. Doch auch er konnte den erdrutschartigen personellen Aderlass innerhalb des Teams nicht aufhalten. Viele Spieler verließen aus beruflichen oder studienbedingten Gründen die Mannschaft. Andere hängten altersbedingt die Schuhe an den Nagel und ein kleiner Teil schloss sich anderen ambitionierten Vereinen aus der Region an.
Da die zuvor so erfolgreiche Jugendarbeit schon seit Jahren aus Mangel an engagierten Jugendtrainern keine Fortsetzung mehr fand, fehlte es an geeigneten Nachwuchskräften und dadurch vor allem an einer sportlichen Zukunftsperspektive. Es folgte nicht nur der Abstieg in die Verbandsliga, sondern auch dort gleichzeitig der Absturz in die Niederungen der Tabelle. Am absoluten Tiefpunkt schlossen die 64er die Saison 1995 auf dem achten Tabellenplatz ab. Das war nicht nur die schlechteste Platzierung seit 15 Jahren – noch schlimmer wog die Tatsache, dass lediglich noch sieben Feldspieler und ein Torwart bereit waren überhaupt am Spielbetrieb teilzunehmen. Eine zweite Mannschaft gab es nicht und die einzige Jugendmannschaft war eine E-Jugend. 31 Jahre nach seiner Gründung schien der SV 64 Zweibrücken am Ende seiner Geschichte angekommen zu sein.
Doch allen Skeptikern zum Trotz krempelte Abteilungsleiter Christian Gauf die Ärmel hoch und startete einen engagierten Neubeginn. Zusammen mit Stefan Bullacher, den er von der VT Zweibrücken zurückholte und mit gerade mal 26 Jahren zum jüngsten Trainer im saarländischen Herrenhandball machte, entwarf er ein umfangreiches Jugendkonzept und einen Überlebensplan für die Herren. Und der Plan ging auf! Mit vielen entwicklungsfähigen Spielern aus tieferklassigen Vereinen und den fünf SV-Dauerbrennern Stefan Sohns, Markus Gauf, Martin Knoll, Christian Gauf und Stefan Bullacher mauserten sich die Löwen nach und nach wieder zu einer Spitzenmannschaft in der Verbandsliga. 1999 glückte dann als Vizemeister der Aufstieg in die Oberliga/Saar.
Durch eine gelungene Mischung aus sportlichem Ehrgeiz und kameradschaftlichen Zusammenhalt wurde der Verein zu einer attraktiven Adresse im Saarpfalzkreis. Bei ehemaligen Spielern wie Christian Ließfeld, Thorsten Hoffmann und Dr. Jürgen Rißland (heute als Chefvirologe der Uni Homburg bekannt), die ihre Schuhe eigentlich schon an den Nagel gehängt hatten, kehrte der Spaß am Handballspielen zurück. Olaf Möller (Dansenberg), Kai Graß (VT Zweibrücken) und Peter Spitzer (Thaleischweiler) wechselten aus der Westpfalz zu den Löwen, während Matthias Müller (Brebach), Jörg Freyler (St.Ingbert) und Dennis Haben (Spiesen/Elversberg) den Weg aus dem Saarland in die Rosenstadt fanden. Vor allem der Wechsel des zwanzigjährigen Toptalents Dennis Haben, der von vielen Vereinen umworben wurde, war ein Meilenstein in der jüngeren Vereinsgeschichte.
Mit dieser positiven Aufbruchstimmung wirbelte die Truppe um Spielertrainer Stefan Bullacher dann auch die Oberliga/Saar durcheinander. Von vielen Fachleuten als Abstiegskandidat „Nummer Eins“ gestartet, landeten sie am Ende im sicheren Mittelfeld und ließen sieben Teams hinter sich. Das war die bis dato beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Und es sollte nur der Startschuss zu weiteren Erfolgen werden, denn anders als nach den ersten beiden Aufstiegen, sollten die Zweibrücker nie mehr den Weg nach unten antreten müssen.
Oberligakader 1999/2000:
Jürgen Rissland, Jörg Freyler und Olaf Möller
Christian Gauf 147/59, Stefan Bullacher 130/30, Dennis Haben 89/1, Martin Knoll 77/1, Peter Spitzer 69/12, Stefan Sohns 55, Christian Ließfeld 36, Thorsten Hoffmann 19, Markus Gauf 18, Matze Müller 7, Kai Graß 5/1, Klaus Hänisch 2
Zweibrücker Löwen schreiben Geschichte(n) ... Teil 2
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Die Mischung macht den Unterschied –
Aufstieg in die Oberliga/Saar 1991
Nach dem gefeierten Aufstieg in die höchste saarländische Spielklasse 1986, ließ die Ernüchterung allerdings nicht lange auf sich warten. Denn bereits im ersten Jahr folgte der direkte Abstieg zurück in die Verbandsliga. Die Oberliga als Belle Etage des Saarhandball erwies sich als eine Nummer zu groß für das junge Zweibrücker Team, dass fast ausschließlich mit eigenen Talenten angetreten war. Nach nur einem Jahr und der Erkenntnis, dass andere Vereine die Leistungsstärke ihrer Teams mit namhaften Spielern erhöhten, stiegen die 64er als Tabellenletzter ab. In den folgenden drei Jahren schnupperte die Mannschaft um Torjäger Klaus Hänisch, Spielmacher Jens Schließmeyer, Kapitän Christian Gauf und die beiden Rückraumkanoniere Steffen Keller und Klaus Jürgen von Rohden zwar jeweils am Titel, doch der große Wurf wollte einfach nicht mehr gelingen. Das änderte sich erst zur Saison 1990/91, als die Verantwortlichen der Löwen eine entscheidende Kurskorrektur vornahmen.
Denn mit dem ehemaligen jugoslawischen Erstligaspieler Mirko Pesic von Partisan Bjelovar verpflichteten die Löwen erstmals selbst einen namhaften ausländischen Spieler. Der 32jährige Routinier sollte mit seiner Erfahrung dem jungen Zweibrücker Team Stabilität im Aufstiegskampf verleihen. Die Vereinsphilosophie, auf eigene Talente zu setzen, sollte durch externe Verstärkungen wie Pesic lediglich unterstützt, aber keinesfalls ersetzt werden. Zusätzlich wurde der Kader mit Stefan Bullacher noch durch einen jungen Spieler vom SSV Homburg/Erbach verstärkt, der die Geschicke der 64er an einer späteren Stelle noch maßgeblich beeinflussen sollte.
Wiederum unter Trainer Peter Baab gelang dann auch der sportliche Durchmarsch. Von den ersten zwanzig Begegnungen verloren seine Schützlinge lediglich einmal und seine Mannschaft dominierte die Verbandsliga fast konkurrenzlos nach Belieben. Die Verantwortlichen schienen die richtige Mischung im Kader gefunden zu haben. Nach dem Wiederaufstieg in die Oberliga 1991 hielt der Verein an seiner ausgewogenen Kaderplanung aus einheimischen und auswärtigen Spielern fest und sicherte sich im Jahr darauf frühzeitig den Klassenerhalt.
(Da es aus der Meisterssaison kein Mannschaftsfoto mit dem kompletten Kader gab, zeigen wir das Oberligateam aus dem darauffolgenden Jahr 1991/92)
Der Meisterkader:
Arno Feber und Frank Junkes im Tor,
Klaus Hänisch (138 Tore/ davon 38 Siebenmeter), Mirko Pesic (72/18), Stefan Bullacher (53/1), Christian Gauf (47), Bernd Gräbel (46), Steffen Keller (41/15), Klaus Jürgen von Rohden (37), Jens Schließmeyer (37), Markus Rogge (15), Dirk Schimmel (8), Stefan Sohns (8), Martin Knoll (6), Wolfgang Eisel (2)
Zweibrücker Löwen schreiben Geschichte(n) ... Teil 1
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Der erste Schritt ins Rampenlicht –
Aufstieg in die Oberliga/Saar 1986
In der aktuellen handballlosen Zeit wagen wir einen kurzen Rückblick und erinnern an die großen sportlichen Erfolge der Vergangenheit. Als der SV 64 Zweibrücken am 10.März 1965 zu seinem ersten Spiel in der Kreisliga Ostsaar antrat, ahnte wohl keiner der damaligen Protagonisten, wohin der sportliche Weg des im Jahr zuvor gegründeten Vereins noch führen sollte. Kam es in der Anfangszeit noch regelmäßige zu Begegnungen gegen Kirkel, Höchen, Beeden, Bexbach und den Reserveteams von Niederwürzbach, Hassel, Rohrbach, Aßweiler und Homburg, so traten ihre Nachfolger knapp 50 Jahre später zu Ligaspielen und im DHB-Pokal in sieben verschiedenen Bundesländern an. Minden, Lemgo, Gummersbach, Konstanz, Fürstenfeldbruck oder Aue, um nur einige zu nennen, zählten und zählen nach dem Aufstieg in die 3.Bundesliga zu den Kontrahenten.
Viele Spieler und Mannschaften haben den Werdegang der 64er von der Kreisliga bis in die 3.Bundesliga geprägt und ermöglicht. In einer kleinen Serie wollen wir uns an die einzelnen Meilensteine dieser Zweibrücker Erfolgsgeschichte erinnern. Während der ersten sechs Jahre gelang den Sportlern der ersten Stunde bereits der Durchmarsch von der Kreisliga bis in die Verbandsliga (1971), die dann aber für weitere 15 Jahre die sportliche Heimat werden sollte.
Erst 1986 gelang mit Trainer Peter Baab der große Wurf. Unter seiner Regie stieg die erste Herrenmannschaft in die höchste saarländische Spielklasse, die Oberliga Saar auf. Dabei profitierten die Zweibrücker vor allem von ihrer ausgezeichneten Jugendarbeit der vergangenen Jahre. Fast ausnahmslos bestand das Team aus Spielern der eigenen Talentschmiede, die vom damaligen Jugendtrainer Gunther Hahn exzellent ausgebildet wurden. In einem dramatischen Saisonendspurt mit acht Siegen aus den letzten acht Spielen, sicherten sich die Baab-Schützlinge die langersehnte Meisterschaft und fingen noch auf der Zielgeraden den favorisierten TV Kirkel ab. Neben den handballerischen Fähigkeiten war wohl der große Zusammenhalt innerhalb der Truppe eine wichtige Grundlage des Erfolgs. Ein eigeschworener Haufen, der auch abseits des Spielfeldes einige Schlachten zu schlagen hatte, wuchs über sich hinaus. Einige der damaligen Akteure genießen noch heute im Verein Legendenstatus. Da zu dieser Zeit die „Geburtsnamen“ eine eher untergeordnete Rolle spielten, blieben die entsprechenden „Rufnamen“, wie etwa Fummel, KJ, Hoss, Jim, Doof, Muskel, Worschdi oder Roggi bis in die Gegenwart in bester Erinnerung.
Neben den vielen lustigen Anekdoten aus dieser Zeit, steht aber vor allem der sportliche Erfolg als wichtiger Meilenstein in den Vereinsanalen.
Der Aufstiegskader:
Arno Feber, Gerhard Keller und Robert Spät im Tor,
Klaus Hänisch (92 Tore), Steffen Keller (87), Klaus Jürgen von Roden (83), Christian Gauf (41), Jens Schließmeyer (36), Christoph Sosson (25), Klaus Wöschler (25), Marcus Rogge (17), Ralf Schließmeyer (16), Bernd Gräbel (15), Holger Groß (4)