Zweibrücker Löwen wollen auch in Eckbachtal punkten - SV-Frauen empfangen Köllertal zum Saarderby
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken gastieren am kommenden Sonntag als ungeschlagener Tabellenführer beim Vorletzten aus Eckbachtal. Allerdings trügt der Blick auf die Tabelle, denn die HSG ist durch die Ausgeglichenheit der Liga auch nur wenige Punkte vom gesicherten Mittelfeld entfernt. Aber vor allem die Ausfälle der Leistungsträger Nisse Nehrdich und Michael Betz machen den Pfälzern schwer zu schaffen. Die beiden starken Rückraumspieler wurden bei den Niederlagen gegen Dansenberg und Dillingen/Diefflen schmerzlich vermisst. In den Wochen zuvor haben die Eckbachtaler mit vollbesetzten Kader den TV Offenbach (32:24) klar geschlagen und brachten sowohl den Tabellenzweiten Saulheim (24:26), als auch die drittplatzierten Handballfreunde aus Illtal (24:27) an den Rand einer Niederlage. Nicht nur deshalb hat SV-Trainer Stefan Bullacher großen Respekt vor der anstehenden Aufgabe. „Wir haben leider keine Informationen über den personellen Stand bei den Eckbachtalern, aber auch so wird das eine knifflige Begegnung. Die Jungs haben im letzten Jahr als Aufsteiger zu Hause der halben Liga das Fürchten gelehrt und 19, ihrer 23 Punkte in der heimischen Halle in Dirmstein geholt. Sie kommen mit dem Harzverbot dort eben auch richtig gut klar“, verweist der A-Lizenztrainer noch einmal auf das ungewohnte Haftmittelverbot. Denn auch seine Mannschaft musste in der letzten Saison ihr Gastspiel bei den sogenannten Geckos mit einer Niederlage quittieren. Allerdings haben die 64er in der laufenden Runde bei ihren Auswärtscoup in Saulheim bereits bewiesen, dass auch sie mittlerweile in der Lage sind ohne Harz Spiele zu gewinnen. Deshalb nehmen die Zweibrücker Löwen ihre tabellarische Favoritenrolle mit dem nötigen Respekt an.
Das sieht auch Rechtsaußen Tobias Alt so: „Aufgrund der Tabellensituation haben wir am Wochenende natürlich die Favoritenrolle. Dennoch wird es eine sehr schwierige Aufgabe. Die HSG hat viele starke „Eins gegen eins -Spieler“, die immer wieder Lücken in den gegnerischen Abwehrverband reißen. Da wir auf unserer Seite wegen der Harzproblematik nicht gerade mit einem Angriffsspektakel rechnen können, müssen wir noch besser verteidigen“, gibt der schnelle Flügelspieler schon Mal die Marschrichtung vor. Alt ist nach einem Jahr bei der HF Illtal wieder zum SV 64 Zweibrücken zurückgekehrt und spielt mit seinem Team bisher eine sehr erfolgreiche Runde. Bedenken, dass er nach seiner Rückkehr etwaige Eingewöhnungsprobleme haben würde, hatte der sympathische Sportstudent indes nicht: „Es hat sich für mich angefühlt als wäre ich nie weg gewesen. Ich wurde von jedem wieder sehr herzlich aufgenommen“, freut sich der 22-jährige. „Wir sind noch ein sehr junges Team und haben größtenteils auch schon in der Jugend zusammengespielt. Jeder weiß, wie sich der andere auf dem Spielfeld verhält. Man könnte sagen, dass wir uns blind verstehen. Wir haben momentan eine super Stimmung in der Mannschaft und einfach Spaß an der Sache“, verrät der Linkshänder auch gleich das mögliche Erfolgsrezept seines Teams.
Auch wenn eine Trainingseinheit unter der Woche der Bombenentschärfung in Zweibrücken zum Opfer fiel, da die beiden Handballhallen in der Evakuierungszone lagen, wollen sich die 64er nicht aus dem Rhythmus bringen lassen. Dabei konzentrieren sie sich vor allem auf sich selbst und ihre Stärken. Dieses Konzept brachte den Spitzenreitern bisher ausschließlich Erfolge. 18 Punkte aus neun Spielen lautet die durchweg positive Bilanz. Verzichten müssen die Handballer aus der Rosenstadt weiterhin auf den verletzten Christopher Huber. Ansonsten sollten alle Spieler zur Verfügung stehen. Anpfiff ist am Sonntag um 17 Uhr in der Sporthalle, Bahnhofsstraße 7, in Dirmstein.
SV-Frauen empfangen Köllertal zum Saarderby
Am Samstag empfangen die Zweibrücker Handballerinnen die HF Köllertal zum einzigen Saarderby der Oberligasaison um 18 Uhr in der Ignaz Roth Halle. Die Handballfreunde aus Köllertal sind eine Spielgemeinschaft aus dem letztjährigen Oberligisten HSV Püttlingen und dem TV Riegelsberg. Bisher konnten die Saarländerinnen nur einen Sieg verbuchen und belegen somit den vorletzten Tabellenplatz vor den Sportfreunden aus Budenheim, die noch kein Spiel für sich entscheiden konnten. Ganz im Gegensatz zu den Zweibrücker Löwinnen. Diese kletterten durch ihren starken Auftritt gegen den direkten Tabellennachbarn, der SG OBKZ mit 10:4 Punkten wieder auf Platz zwei der Tabelle. Vor ihnen rangiert nur die HSG Wittlich die sich in dieser Saison erst in einem Spiel geschlagen geben musste.
Die Gäste aus dem Westen des Saarlandes müssen sich nach dem Zusammenschluss und dem damit verbundenen personellen Umbruch in der Oberliga erst wieder neu orientieren. Nach mehreren unglücklichen Niederlagen finden sich die Handballfreunde zwischenzeitlich auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. „Wir dürfen unsere saarländischen Konkurrentinnen auf keinen Fall unterschätzen. Sie haben in den letzten Spielen gezeigt, dass sie auch gegen starke Mannschaften mithalten können und werden mit Sicherheit alles dafür geben, um aus dem Tabellenkeller rauszukommen“, warnt SV-Trainer Rüdiger Lydorf vor dem kommenden Gegner.
Für die Zweibrückerinnen gilt es die Abwehr weiterhin zu stabilisieren und an das gute Deckungsverhalten der letzten Partie anzuknüpfen. Vor allem gegen die beiden gefährlichen Spielerinnen Admira Zvekic und die fünfte der Torschützenliste Marion Müller müssen die jungen Löwinnen konzentriert und konsequent agieren, um deren Kreise einzuengen. Im Angriff werden die 64er durch die häufigen Formationswechsel der Gäste gefordert. Die Lydorf-Sieben müssen immer wieder die richtigen taktischen Mittel auswählen, um die passenden Lücken in der HF-Deckung zu finden. Viele Möglichkeiten, um gezielt zu trainieren und sich auf die Defensive der Gäste einzustellen, blieb den 64erinnen unter der Woche allerdings nicht. Eine komplette Einheit fiel dem Feiertag „Allerheiligen“ zum Opfer und außerdem erschwerten einige krankheits- und berufsbedingte Ausfälle den Trainingsbetrieb. „Ich hoffe, dass alle Mädels zum Wochenende hin fit sein werden. Die letzten Spiele haben gezeigt, dass wir nur im Kollektiv eine gute Leistung abrufen können. Wir versuchen natürlich weiterhin mit unserer jungen Mannschaft daran zu arbeiten, auch Ausfälle gut kompensieren zu können“, stellt Rüdiger Lydorf die Entwicklung seiner Schützlinge in den Vordergrund.
SV-Frauen gewinnen Verfolgerduell
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- Geschrieben von Roman Kuhn
SV64 – SG OBKZ 30:23 (15:14)
Die Damen des SV 64 Zweibrücken gewannen am Samstag gegen ihren direkten Konkurrenten, der Spielgemeinschaft aus Ottersheim/ Bellheim/ Kurhardt/ Zeiskam verdient mit 30:23. In einer engen Partie konnten sich die Zweibrückerinnen in der letzten viertel Stunde absetzen und letztendlich einen deutlichen Sieg einfahren. Beste Torschützin der 64er war Annalena Frank mit acht Treffern (davon ein Siebenmeter).
Nach der zweiten Auswärtsniederlage in Folge gegen Bodenheim, hatten sich die Löwinnen fest vorgenommen ihre erfolgreiche Heimsiegserie fortzusetzen. Auch wenn mit der SG OBKZ der direkte Tabellennachbar und somit eine schwere Aufgabe zu bewältigen war.
Anfangs taten sich die SV-Frauen sehr schwer taktische Lösungen gegen die gute 5:1-Abwehr der Gäste zu finden. Zu viele technische Fehler schlichen sich in das Spiel ein und auch in der Defensive agierten sie zu inkonsequent gegen die schnellen Angriffe der Südpfalz Tiger. Es entstand eine Begegnung auf Augenhöhe, in der sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen konnte. Die Handballerinnen aus der Rosenstadt hatten zur Pause mit einer knappen 15:14- Führung die Nase vorn.
In der zweiten Halbzeit fanden sie 64erinnen aber immer besser ins Spiel. Die Deckung stabilisierte sich und fand vor allem in Kreisläuferin Ina Sohns den nötigen Rückhalt. Doch auch bei Deckungsfehlern konnten sich die Frauen des SV 64 auf ihre starke Torhüterin Daphne Huber verlassen. In den letzten zwanzig Minuten ließ sie nur noch drei Tore der Südpfälzerinnen zu und hielt darunter auch drei Siebenmeter. Auch im Angriff schienen die Hausherren nun endlich den passenden taktischen Schlüssel gefunden zu haben. Vor allem Lucy Dzialoszynski nahm die Fäden in die Hand und setzte ihre Mitspielerinnen immer wieder gut in Szene. Mit einem 8:2 Lauf in den letzten 15 Minuten konnten sich die Zweibrückerinnen dann endgültig absetzen und das Spiel mit einem deutlichen sieben Tore Vorsprung für sich entscheiden.
„Ich bin super zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Die Mädels haben sehr gut gekämpft und verdient gewonnen. Jetzt gilt es kommende Woche im Training nochmal Vollgas zu geben und sich gut auf das Derby gegen die HF Köllertal vorzubereiten. Ein großes Dankeschön geht auch an die Fans, die uns jederzeit nach vorne gepeitscht haben. Wir hoffen natürlich auch nächste Woche auf die Unterstützung der Zuschauer auch wenn die erste Herrenmannschaft nicht vor uns spielt“, lobt Zweibrücker Trainer Rüdiger Lydorf seine Schützlinge sowie auch die Zuschauer.
Nächste Woche empfangen die Löwinnen die Handballfreunde aus Köllertal (ehemals HSV Püttlingen) zum Saarderby und versuchen natürlich ihre Siegesserie zu Hause weiter fortzusetzen.
Es spielten:
Anezka Zuzankova und Daphne Huber im Tor
Annalena Frank (8), Lucy Dzialoszynski (5), Levke Worm (2), Lucie Krein (5/3), Ina Sohns, Lara Schlicker (1), Elisa Wagner (3), Jasmina Zimmermann, Laura Zägel (4), Kimberly Pfeifer (2)
Siebenmeter: 5/4, 10/5 Zeitstrafen 2/5 Schiedsrichter: Vasek/ Esdar (HSG Hunsrück) Zuschauer: 100
800 Zuschauer feiern SV-Derbysieg gegen Illtal
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- Geschrieben von Roman Kuhn
SV 64 Zweibrücken – HF Illtal 35:17 (13:7)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken gewannen das Spitzenspiel gegen die Handballfreunde Illtal nach einer beeindruckenden Leistung hochverdient mit 35:17. Beste Spieler im Trikot der Zweibrücker Löwen waren neben Torwart Marko Ivankovic, Benni Zellmer (sieben Tore/ davon drei per Siebenmeter), Marc Robin Eisel (7) und Niklas Bayer (5).
800 Handballbegeisterte in der Zweibrücker Westpfalzhalle gaben dem Spitzenspiel des Tabellenführers gegen den Drittplatzierten der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar einen mehr als würdigen Rahmen. Die erste Herrenmannschaft der 64er steht aktuell in der Zuschauergunst hoch im Kurs. Die Fans aus Zweibrücken und Illtal kamen in Scharen und sorgten schon vor dem Anpfiff, passend zum Saarderby, für eine prächtige Kulisse und vor allen eine tolle Stimmung. Und sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn die Akteure auf dem Spielfeld zahlten den Kredit vom Anpfiff weg wieder zurück. Beide Mannschaften schenken sich Nichts. Hoch emotional, körperbetont und teilweise verbissen, wurde um jeden Zentimeter Hallenboden gekämpft. Das Schiedsrichtergespann Bertram/Deyer hatte bereits in der Anfangsphase alle Hände voll zu tun und verteilte innerhalb der ersten zehn Minuten schon drei gelbe Karten und drei Zeitstrafen. Den besseren Start erwischten die Hausherren. Mit einem kleinen Zwei-Tore-Vorsprung hielten sie die Illtaler Zebras über die Zwischenstände von 2:0 (3.), 4:2 (7.) und 6:4 (11.) auf Distanz. Doch nach einer weiteren Zeitstrafe gegen Tim Schaller kippte das Spiel zu Gunsten der Gäste aus dem Saarland. Als der starke Philipp Kockler durch seinen Treffer zum 6:7 die erste Führung für die Handballfreunde erzielte, zog SV-Trainer Stefan Bullacher die Reißleine und beantragte eine Auszeit (17.) für sein Team. Er beorderte nun Benni Zellmer ins Zentrum der 3:2:1-Deckung, um seiner Abwehr mehr Stabilität zu verleihen und Marc Robin Eisel, der zunächst den verletzten Christopher Huber im linken Rückraum ersetzte, wechselte auf die Spielmacherposition. Und diese beiden Maßnahmen gaben dem Spiel der Löwen dann auch eine entscheidende Wende. In den verbleibenden dreizehn Minuten der ersten Halbzeit gelang den Gästen kein einziger Treffer mehr. Die bewegliche und variable Defensive der Hausherren ließ die starken Illtaler Rückraumspieler nicht mehr zur Entfaltung kommen und die Abschlüsse, die trotzdem noch den Weg auf das Zweibrücker Gehäuse fanden, wurden zur sicheren Beute des wiederum sehr gut aufgelegten Torwarts Marko Ivankovic. Der Kroate, sollte bis zu seiner Auswechslung in der 40. Spielminute eine unglaubliche Quote von 50% gehaltener Bälle vorweisen können. Im Angriff fanden vor allem Niklas Bayer, Marc Robin Eisel und Benni Zellmer immer wieder die passenden Lücken in der Abwehr der Handballfreunde. Durch einen 7:0-Lauf setzten die 64er noch vor dem Seitenwechsel ein dickes Ausrufezeichen und gingen mit einer verdienten 13:7 Halbzeitführung in die Pause. „Unsere Jungs werden von Spiel zu Spiel besonnener. Sie können auch mit schwierigen Situationen immer besser umgehen und zerbrechen nicht mehr daran. Dass wir nach dem Rückstand so stark zurückgekommen sind, war der Schlüssel zum Erfolg“, freute sich Trainer Bullacher über die Nervenstärke seiner Schützlinge.
Auch nach Wiederanpfiff sahen die Fans das gleiche Bild. Die Zweibrücker waren drückend überlegen. Als Tobias Alt, der genau wie Tom Ihl nach einem einjährigen Gastspiel in Illtal zu Rundenbeginn wieder nach Zweibrücken zurückkehrte, den Treffer zum 17:7 erzielte, schien schon mehr als eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Erst Tim Groß beendete mit seinem Tor (17:8/37.) die zwanzigminütige Torflaute der Nordsaarländer. Im zweiten Durchgang schien dann die ganz große Anspannung von beiden Mannschaften abzufallen. Auch die beiden Trainer Markus Simowski (Illtal) und Stefan Bullacher nutzen in Anbetracht der klaren Verhältnisse die Gelegenheit allen Spielern noch einmal ausreichend Spielpraxis zu verschaffen. So verlief auch die nächste viertel Stunde bis zum 28:16 (53.) ohne größere Höhepunkte. Allerdings gaben die Löwen - getreu ihrem Motto des anschließenden Bockbierfestes hinter der Westpfalzhalle „Wir haben Bock“ - in den letzten sieben Minuten noch einmal richtig Gas. Durch den 7:1 Schlussakkord, sorgten sie zum Ende nicht nur für einen niemals geglaubten 35:17 Endstand, sondern auch für richtig viel Partystimmung auf den Rängen. „Mir fehlen ja selten die Worte, aber heute bin ich wirklich sprachlos. Ich muss mich immer wieder kneifen, um zu realisieren, dass wir hier nicht alle in einem Traum gelandet sind. Was die Jungs aktuell auf die Platte bringen, mit so viel Freude und Leidenschaft und wie unsere Fans uns fantastisch unterstützen, das ist unbeschreiblich. Einfach nur Wahnsinn“, suchte selbst der erfahrene SV-Trainer Stefan Bullacher nach dem Schlusspfiff nach den passenden Worten. Durch den Sieg bauten die 64er ihre Erfolgsserie auf nunmehr 18:0 Punkte aus und verteidigten sowohl ihre weiße Weste, als auch die Tabellenführung. Nächste Woche treten sie auswärts bei der HSG Eckbachtal an.
Es spielten:
Berz und Ivankovic im Tor,
Hammann 3, Schaller 3, Bayer 5, Zellmer 7/3, Eisel 7, Grieser 1, Wöschler 3, Schwarzer 1, Dettinger, Ihl 2, Alt 2,
Siebenmeter: 5/4 – 4/2, Zeitstrafen: 5/5 Zuschauer: 800, Schiedsrichter: Bertram/Deyer (TV Nieder-Olm/ TuS Kirn)
Zweibrücker Löwen empfangen Illtaler Zebras zum Spitzenspiel – Bockbierfest im Anschluss
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Wenn am Samstag die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken um 18 Uhr in der Westpfalzhalle zum Spitzenspiel gegen die HF Illtal antritt, führt der neue Kapitän Philipp Hammann sein Team bereits zum neunten Mal in dieser Saison aufs Spielfeld. In den vorangegangenen acht Partien hielten sich die Zweibrücker Löwen schadlos und führen ohne einen einzigen Verlustpunkt die Oberligatabelle an. Dennoch hat der angehende Maschinenbau Ingenieur allergrößten Respekt vor dem kommenden Gegner: „Illtal ist als Tabellendritter einer unserer ärgsten Verfolger. Sie verfügen über eine unglaublich stabile und robuste Abwehr, aus der sie bei Ballgewinnen mit hohem Tempo ihre Angriffe vortragen. Im Angriff trifft der wurfgewaltige Rückraum mit Philipp Kockler, Christoph Holz und Marcel Becker fast nach Belieben. Das wird ein hartes Stück Arbeit werden“, stimmt Hammann das Umfeld schon Mal auf ein spannendes und umkämpftes Saarderby ein.
In der Tat zählen die Nordsaarländer schon seit Jahren zum Besten was die Oberliga zu bieten hat. Allein in den letzten sechs Jahren belegte das Team jeweils den zweiten oder dritten Platz und gehört somit immer zu den ärgsten Verfolgern im Aufstiegskampf. Der ganz große Wurf und den damit verbundenen Aufstieg in die 3.Bundesliga, wurde aber jedes Jahr knapp verpasst. Vielleicht ein Grund, warum der langjährige Trainer Steffen Ecker nach der abgelaufenen Saison eine neue sportliche Herausforderung beim Drittligisten TuS Dansenberg suchte. Doch die Handballfreunde fanden im Saarland namhaften Ersatz auf der sportlichen Kommandobrücke. So gibt der ehemalige Bundesligaspieler Marcus Simowski seit Sommer den Takt im Illtal vor. Und das mit großem Erfolg, denn auch unter dem 50Jährigen, der beim TV Niederwürzbach, TuS Dansenberg und TVA Saarbrücken in der ersten bzw. zweiten Bundesliga spielte, rangieren die Illtaler wiederum in der Spitzengruppe der Oberliga.
Trotz der Stärke der Gäste sieht SV-Kapitän Hammann seine Mannschaft durchaus in einer leichten Favoritenrolle: „Wir spielen zu Hause und unsere Fans sind dabei ein echter Faktor. Die Unterstützung ist gigantisch. Außerdem ist nach so einem Traumstart das Selbstbewusstsein entsprechend hoch, was sich automatisch auf die Leistung jedes Spielers auswirkt. Der größte Vorteil ist aber sicherlich unser homogener und breit aufgestellter Kader. Wir können Ausfälle aktuell gut kompensieren“. Personell müssen die 64er weiterhin auf den verletzten Christopher Huber verzichten. Der Rückraumspieler ist wegen einer Sprunggelenksverletzung weiter nur zum Zuschauen verurteilt. Ein ganz großes Manko bei den Löwen war aber die Trainingssituation und Vorbereitung auf das Spitzenspiel unter der Woche. Am Montag fand nach dem sonntäglichen Spiel in Völklingen lediglich ein Regenerationstraining und am Freitag das Abschlusstraining statt. Die Einheiten am Dienstag und Mittwoch fielen der dünnen Personaldecke zum Opfer. Neben dem verletzten Huber fehlte Benni Zellmer aus beruflichen Gründen und ein größerer Teil der Mannschaft weilte bei den Festlichkeiten anlässlich des 50ten Geburtstages von Blacky Schwarzer im Süden Europas. „Die Trainingswoche war unter den gegebenen Umständen natürlich alles andere als gut. Aber im Abschlusstraining setzen wir uns taktisch umfassend mit Illal auseinander und werden wie immer top vorbereitet in dieses Spitzenspiel gehen. Aufgrund unseres guten Laufs und vor allem unserer sehr guten Stimmung innerhalb der Mannschaft, können wir so eine Ausnahmesituation auch als Team auffangen“, lässt Hammann erst gar keine Ausreden für die Begegnung aufkommen.
Nach dem Herrenspiel lädt der SV 64 Zweibrücken im Zelt hinter der Westpfalzhalle (Schulhof Helmholtz-Gymnasium) zum jährlichen Bockbierfest ein. Nach dem Motto „Wir haben Bock“ wollen die Zweibrücker Löwen nicht nur auf dem Spielfeld alles geben, sondern zeigen, dass sie im Anschluss mit ihren Fans auch zünftig gemeinsam feiern können.
SV-Frauen treten im Verfolgerduell gegen SG OBKuZ
Nach der ersten Herrenmannschaft empfangen die Damen des SV 64 Zweibrücken um 20 Uhr ihren nächsten Gegner in der Zweibrücker Westpfalzhalle. Mit der Spielgemeinschaft aus den vier südpfälzischen Vereinen Ottersheim, Bellheim, Kurhardt und Zeiskam kommt der direkte Tabellennachbar der Löwinnen in die Rosenstadt. Beide Teams haben derzeit ein Punkteverhältnis von 8:4 und rangieren auf Tabellenplatz drei und vier.
Nach zwei Auftaktniederlagen gegen den Aufsteiger TV Bodenheim, gegen den sich auch die 64erinnen letzte Woche geschlagen geben mussten und die TSG Friesenheim legten die Pfälzerinnen den Hebel um und gewannen vier Spiele in Folge. Das Team um Laura Winter, die aktuell die Torschützenliste der RPS Oberliga mit 55 Treffern anführt, verfügt über eine junge und schnelle Truppe. Vor allem ihre schnellen Ballpassagen und das gute Umschaltspiel der SG OBKZ zeichnet die Mannschaft aus. Außerdem steht mit Linda Knarr eine Torhüterin der Extraklasse zwischen den Pfosten. „OBKZ hat anscheinend momentan einen sehr guten Lauf. Sie haben die letzten Spiele sehr deutlich gewonnen und kommen am Samstag sicherlich mit dem Rückenwind dieser Leistungen und großem Selbstbewusstsein zu uns“, schätzt Zweibrücker Trainer Rüdiger Lydorf die Leistung seiner Gegner ein.
Nach der Niederlage in Bodenheim, wollen die 64er wieder an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. Allerdings hatten die Löwinnen in dieser Woche keine gute Trainingssituation um sich optimal auf das Spiel vorzubereiten. Viele verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle verhinderten einen geregelten Trainingsbetrieb. „Wir zählen mit Sicherheit nicht, wie ständig erwähnt, zu den Topteams der Liga. Unsere Mannschaft ist noch sehr unkonstant und kann das Fehlen von Leistungsträgern in dem kleinen Kader schlecht verkraften“, schätzt Lydorf seine Schützlinge realistisch ein. Sollten seine Schützlinge allerdings wieder eine ähnliche Leistung abrufen können, wie in den bisherigen Heimspielen, traut der Übungsleiter seinen Mädels auch einen weiteren Sieg zu.
SV-Frauen kassieren zweite Saisonniederlage TV Bodenheim – SV64 Damen 20:18 (11:10)
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Ihre zweite Niederlage der Handball Oberligasaison 19/20 mussten die Damen des SV 64 Zweibrücken am Sonntag beim TV Bodenheim einstecken. Der Tabellenführer verlor somit sein zweites Auswärtsspiel in Folge und rückt zusammen mit Bodenheim und der SG OBKZ mit jeweils 8:4 Punkten auf den zweiten Tabellenplatz. Vor ihnen steht nun die HSG Wittlich mit zwei Verlustpunkten. Beste Werferinnen der Gäste waren Lucie Krein mit sieben Toren und Levke Worm mit 5 Treffern (davon zwei Siebenmeter).
Durch den Ausfall von Toptorschützin Annalena Frank die krankheitsbedingt auf der Bank Platz nahm, taten sich die Zweibrückerinnen im Angriff von Anfang an schwer. Viele technische Fehler prägten das aufgebaute, sowie auch das Umschaltspiel. Ein weiteres Manko auf Seiten der Gäste war die Chancenverwertung. Dennoch sahen die Zuschauer in Bodenheim ein ausgeglichenes Spiel.
Über die Spielstände 3:3 (9. Minute), 6:6 (15. Minute) und 9:9 (25. Minute) kam es zum Halbzeitstand von 11:10 für den TV Bodenheim.
„Im Angriff haben wir einfach zu viele Fehler gemacht. 15-20 klare Torchancen, die wir vergeben haben und die technischen Fehler, waren einfach zu viel. In der Abwehr haben meine Mädels gut gespielt. Mit elf Gegentoren in einer Halbzeit kann man sich wirklich zufriedengeben. Außer gegen die Rückraumwürfe der neunfachen Torschützin Jona Reese haben wir gute Lösungen gefunden“, analysierte SV-Trainer Rüdiger Lydorf im Nachhinein.
Die zweite Halbzeit startete direkt mit einem Schock für die Löwinnen. Die bis dahin fünffache Torschützin und Teamkapitänin Levke Worm verletzte sich am Knie und konnte den Rest des Spiels nicht mehr eingesetzt werden. Trotz dieses Rückschlags konnten sich die Gäste bis zur 46. Spielminute auf zwei Tore absetzen (14:16) und hatten die Möglichkeit ihren Vorsprung auszubauen. Doch die 64erinnen kassierten eine doppelte Zwei-Minuten Strafe gegen die für Annalena Frank eingesprungene Katharina Koch und Abwehrchefin Lucie Krein, wodurch die Hausherrinnen ihren Rückstand aufholen und zehn Minuten vor Schluss in Führung gehen konnten. Die SV-Frauen schafften es zwar in der 53. Spielminute zum 18:18 auszugleichen, doch konnten in den letzten sieben Minute des Spiels, in denen sie nochmals zwei Zeitstrafen kassierten, kein Tor mehr erzielen und mussten sich so 18:20 geschlagen geben.
„Die Niederlage war leider sehr unnötig, da wir mit Sicherheit nicht schlechter als Bodenheim waren. Wir haben aber die komplette Spielzeit über sehr hektisch und unclever agiert, wodurch ein Sieg schwer wurde. Man hat heute auch gemerkt, dass mit Annalena und Levke zwei Stammkräfte schwer zu kompensieren sind“, bedauerte Lydorf die zwei verlorenen Punkte.
Nächste Woche treten die Damen des SV64 zu Hause gegen die SG OBKZ an und versuchen Wiedergutmachung zu betreiben.
Es spielten:
Anezka Zuzankova und Daphne Huber im Tor
Lucy Dzialoszynski (1), Levke Worm (5/2), Lucie Krein (7), Ina Sohns (2), Lara Schlicker, Katharina Koch (2/1), Elisa Wagner (1), Jasmina Zimmermann, Laura Zägel, Kimberly Pfeifer
Siebenmeter: 4/3, 5/3 Zeitstrafen 4/4 Schiedsrichter: Mayer/ Landgraf (HR Göllheim) Zuschauer: 180