Löwen verlieren Skandalspiel in Mülheim
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- Geschrieben von Roman Kuhn
TV Mülheim – SV 64 Zweibrücken 26:25 (8:13)
Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken verlor am Samstag überraschend beim Tabellenneunten TV Mülheim mit 26:25. Dabei haderten die Zweibrücker Löwen vor allem mit der Leistung des Schiedsrichtergespanns Jochen Bentz und Ralf Weiler von der HSG Eckbachtal/TSV Kandel. Bester Spieler im Team von Trainer Stefan Bullacher war der zehnfache Torschütze Tim Schaller.
Auch zwei Tage nach der unnötigen und auch unerwarteten Niederlage im Rheinland, war der Groll von SV-Trainer Stefan Bullacher immer noch nicht verflogen: „Es ist wirklich schwierig nach so einem Erlebnis die Balance zwischen dem nötigen Respekt für den Sieger und der tief empfundenen Ungerechtigkeit gegenüber meinen Jungs zu finden“, rang der sonst so besonnene Übungsleiter sichtlich nach den passenden Worten. „Ich habe mir das Spiel noch einmal auf Video angeschaut. Wir wurden durch mehr als 20 Fehlentscheidungen benachteiligt. Das ist völlig inakzeptabel“, analysierte der A-Lizenzinhaber und bestätigte, dass er einen entsprechenden Videozusammenschnitt an die zuständigen Schiedsrichterstellen geschickt hat, der auch mit großem Verständnis für die 64er zur Kenntnis genommen wurde.
Dabei fanden die Gäste im gesamten ersten Durchgang gut ins Spiel. Die 3:2:1 Deckung stand sicher und ließ den Angreifern des TV Mülheim kaum Raum, um sich zu entfalten. Lediglich acht Tore gelangen dem Team des Toptorschützen Max Zerwas in den ersten dreißig Minuten. Die SV-Abwehr machte genau dort weiter, wo sich vor Wochenfrist gegen die HSG Bingen aufgehört hatte – mit einer bärenstarken Leistung. Durch die entsprechenden Ballgewinne wurde das schnelle Umschaltspiel der Saarpfälzer angekurbelt und auch im Angriff fanden Tim Schaller & Co immer wieder die richtigen Lücken, um zu Torerfolgen zu kommen. Über die Zwischenstände 3:1(5.), 6:3(12.) und 11:7(24.), steuerten sie einer beruhigenden 13:8-Halbzeitführung entgegen.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die 64er sogar noch auf 16:10 (33.), doch dann sollte das Unheil seinen Lauf nehmen. In den verbleibenden 27 Spielminuten nahm das Schiedsrichtergespann Bentz/Weiler eine folgenschwere Kurskorrektur vor. Sage und schreibe acht Zeitstrafen und daraus resultierende zwei rote Karten gegen Tom Grieser und Till Wöschler brachten die Zweibrücker in ständiger Unterzahl aus der Erfolgsspur. Hinzu kamen folgenschwere Fehlpfiffe bei der Schrittregel, Zweimalregel, Vorteilsauslegung und bei Freiwürfen. Stück für Stück verloren die Löwen die Spielkontrolle und so kam es wie es kommen musste. Mülheim holte Tor um Tor auf und mit dem letzten Wurf der Begegnung trafen die Hausherren in Person von Goalgetter Max Zerwas in der Schlusssekunde zum vielumjubelten 26:25 Siegtreffer. Durch die Niederlage sind die Chancen auf die Vizemeisterschaft für die Zweibrücker in weite Ferne gerückt und wurden sogar von der HF Illtal in der Tabelle überholt. Trainer Bullacher blickt allerdings schon wieder positiv in die Zukunft: „Wir haben noch fünf Spiele und werden uns jetzt unsere tolle Saison nicht von so einem Erlebnis kaputt machen lassen. Am Samstag kommt mit Eckbachtal ein Gegner bei dem wir noch etwas gut zu machen haben“, will der SV-Coach schnellstmöglich wieder zur Normalität zurück finden.
Es spielten:
Benedikt Berz und Benedict Haubeil im Tor,
Benni Zellmer 3, Niklas Bayer 2, Tim Schaller 10/4, Philipp Hammann 5, Christopher Huber 1, Till Wöschler, Tom Grieser, Lukas Majbik 1, Giona Dobrani 3.
Siebenmeter: 5/5 – 4/4, Zeitstrafen: 3:8, Rote Karte Tom Grieser und Till Wöschler (beide dritte Zeitstrafe), Zuschauer: 150, Schiedsrichter: Bentz/Weiler (Eckbachtal/Kandel).
Mit jedem Sieg wächst der Glaube an die Stärke
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- Geschrieben von Vereinsinfo
Vor fast fünf Monaten haben die Damen des SV 64 Zweibrücken ihre letzte Niederlage in der Handball-Oberliga kassiert. Gegner damals war die HSG Hunsrück. Die kommt am Sonntag um 16 Uhr in die Ignaz-Roth-Halle. Mit einem Sieg lägen die SV-Frauen auf Kurs Richtung Vizemeisterschaft.
Die Damen vom SV 64 Zweibrücken spielen in der Handball-Oberliga eine fulminante Rückrunde, sind seit zwölf Spielen ungeschlagen (elf Siege) und empfangen am Sonntag um 16 Uhr die HSG Hunsrück zum Spitzenspiel. Der Merkur sprach mit Trainer Rüdiger Lydorf vor der Partie über die Entwicklung seiner jungen Mannschaft, schmerzhafte Abgänge nach der Saison – und was ihn an der Seitenlinie so richtig auf die Palme bringt.
Herr Lydorf, nach den ersten acht Saisonspielen standen für Ihre Mannschaft drei Niederlagen zu Buche. Seitdem ist der SV 64 ungeschlagen. elf von zwölf Spielen wurden gewonnen. Hat sich die Mannschaft weiterentwickelt?
Rüdiger Lydorf: Ja, eine Weiterentwicklung ist klar erkennbar. Wir haben eine ganz junge Mannschaft und mussten uns erst finden. Aber alle Spielerinnen, die vor der Runde aufgerückt sind, haben einen großen Schritt nach vorne gemacht.
Woran machen Sie das fest?
Lydorf: Wir spielen in engen Phasen abgeklärter. Eine Partie wie zuletzt gegen Moselweiss (26:26 Anm. d. Red.) hätten wir vor zwei Jahren noch verloren. Weil wir am Ende auf Biegen und Brechen hätten gewinnen wollen – und dabei fünf technische Fehler gemacht hätten. Jetzt wollen wir zwar immer noch gewinnen, spielen aber kontrollierter. Und mit jedem Sieg glauben die jungen Spielerinnen ein bisschen mehr an sich. Da spielen natürlich auch die gefestigten Größen in unserer Mannschaft eine Rolle, an denen sich die Jüngeren orientieren. Wir haben eine gute Mischung.
Wer sind die Führungsspielerinnen, die die Jüngeren anleiten?
Lydorf: Katharina Koch, die mit 37 Jahren die Älteste ist, Laura Witzgall und auch Lucie Krein. Vor allem die drei sind dafür verantwortlich, dass Spielerinnen, die neu dazu kommen, gut integriert werden. Nicht nur auf dem Spielfeld. Auch was die sozialen Abläufe innerhalb der Mannschaft angeht.
Gibt es eine Nachwuchsspielerin, die einen besonders großen Sprung gemacht hat?
Lydorf: Nein, von Kim Pfeifer, Annalena Frank und Pauline Hartfelder kann ich keine hervorheben. Alle drei haben in der Oberliga Fuß gefasst. Auch wenn in ihren Leistungen noch Schwankungen sind. Das ist völlig normal.
Ist der klare 27:21-Sieg gegen Tabellenführer HSG Marpingen/Alsweiler – dessen einzige Saisonniederlage – Ausdruck der Entwicklung?
Lydorf: Ja, das kann man sagen. Auch wenn wir schon bei der Hinspiel-Niederlage am ersten Spieltag gut waren. Solche Derbys in einer ausverkauften Halle zeigen uns auch, wie viele Zuschauer wir mittlerweile überzeugen konnten. Als wir vor zwei Jahren fast abgestiegen wären, haben sich zum Teil nicht einmal zehn Zuschauer zu uns verirrt. Über diese Entwicklung freuen wir uns ohne Ende.
Sollte die HSG Marpingen im Saisonendspurt nicht mehrfach patzen, ist Platz eins außer Reichweite? Ärgert es Sie, dass das Titelrennen durch die Punktverluste zu Beginn der Runde fast entschieden ist?
Lydorf: Niederlagen sind nie schön. Dass wir beim Letzten TV Engers verloren haben, passiert so aber nur einmal in der Saison. Da hatten wir einfach einen rabenschwarzen Tag. Die Niederlagen in der Hinrunde gegen Marpingen und Hunsrück haben mich mehr geärgert. Grundsätzlich bin ich aber sehr zufrieden. Wenn man mir erzählt hätte, dass wir sechs Spieltage vor Ende der Runde um die Vizemeisterschaft kämpfen und Platz drei fast sicher haben, hätte ich das unterschrieben. Dass wir so konstant spielen, wie wir es tun, war nicht zu erwarten.
Tabellenführer Marpingen hat im Saisonverlauf fast 60 Tore weniger kassiert als Zweibrücken. Haben die Saarländerinnen noch Vorteile, was die Defensivarbeit angeht?
Lydorf: Das würde ich so pauschal nicht sagen. Wir spielen eine offensive Abwehr, setzen auf Ballgewinne und schnelles Umschaltspiel, da sind ein paar Gegentore mehr normal. Wir gewinnen auch selten Spiele mit 15 Toren Vorsprung wie Marpingen es tut. Weil wir viel wechseln und allen Spielerinnen ihre Einsatzzeit geben. Und allein im Hinspiel gegen Engers haben wir ja 39 Tore kassiert. Im Rückspiel waren es etwas mehr als die Hälfte.
Neben dem Entwicklungssprung der jungen Spielerinnen – was ist die Grundlage der Erfolgsserie?
Lydorf: Wir haben in der Vorbereitung viel Wert auf Athletik gelegt. Das zahlt sich aus. Deshalb gab es einige enge Spiele, die wir erst in den letzten zehn, fünfzehn Minuten für uns entschieden haben. Nicht nur weil wir physisch fitter waren. Das ist auch eine mentale Sache. Wenn der Körper müde wird, lässt die Konzentration nach.
Wann stehen Sie als Trainer an der Seitenlinie und sind zufrieden?
Lydorf: Wenn eine Spielerin eine schlechte Phase überwindet. Kim Pfeifer hatte so eine – und ist fast verzweifelt. Und jetzt hat sie mehrere richtig starke Spiele hintereinander gemacht.
Wann sind Sie überzeugt davon, dass das Training mit der Mannschaft Früchte trägt?
Lydorf: Wenn taktische Anweisungen befolgt werden, auch wenn sie auf dem Feld nicht auf Anhieb funktionieren. Dann reden wir nach dem Spiel zusammen darüber, warum es nicht funktioniert hat und ob wir die Idee vielleicht anpassen müssen. Aber es spielt nicht einfach jede das, was ihr gerade durch den Kopf geht. Das hat auch etwas mit dem Vertrauensverhältnis zwischen Trainer und Mannschaft zu tun.
Und was bringt Sie auf die Palme?
Lydorf: Wenn bei der Vorbesprechung oder beim Videostudium nicht richtig zugehört wird. Die HSG Wittlich hat einen markanten Spielzug. Den habe ich mit unserem Co-Trainer Marc-Robin Eisel angesprochen. 50 Mal. Wenn Wittlich dann auf genau diese Weise mit der ersten Aktion des Spiels ein Tor erzielt, macht mich das wahnsinnig.
Wird es dann in der Kabine auch mal lauter?
Lydorf: In manchen Situationen lässt es sich nicht vermeiden, dass man lauter wird. Ich habe aber schon als Spieler die Trainer bevorzugt, die einen konstruktiven Ton angeschlagen haben. Wenn man rumschreit, klappt das vielleicht ein Mal. Danach wird die Gefahr immer größer, dass man eine Spielerin nicht mehr erreicht.
Am Sonntag steht das Spitzenspiel gegen den Tabellendritten HSG Hunsrück an. Brennt die Mannschaft auf die Revanche für die Hinspiel-Niederlage?
Lydorf: Die Mannschaft brennt vor allem darauf, ihre Heimserie zu verteidigen. Zu Hause sind wir seit anderthalb Jahren ungeschlagen. Und mit einem Sieg wären wir der Vizemeisterschaft einen großen Schritt näher.
Wie sieht es perspektivisch aus. Ist der Aufstieg in die dritte Liga ein Thema?
Lydorf: Darüber reden wir im Verein. Das müssen wir, weil wir theoretisch noch Erster werden können und es ja möglich ist, dass Marpingen an einem Aufstieg kein Interesse hat. Wir würden nicht Nein sagen, sind uns aber im Klaren darüber, dass das eine ziemliche Hausnummer wäre. Im Damen- und Herrenbereich hat sich selten eine Mannschaft aus der RPS-Oberliga längerfristig in Liga drei gehalten.
Unter welchen Voraussetzungen wäre ein Aufstieg machbar?
Lydorf: Er muss sich mit unserem Konzept decken. Das Potenzial muss aus dem Verein selbst kommen. Wir werden nicht zig Spielerinnen von außerhalb holen, um auf Biegen und Brechen die dritte Liga zu stemmen. Das wäre unseren Nachwuchsspielerinnen auch gar nicht zu vermitteln. Außerdem müssen wir schauen, wie und ob wir überhaupt den Substanzverlust kompensieren können. Mit Katharina Koch und Laura Witzgall verlieren wir wichtige Spielerinnen, die nächste Saison in die zweite Mannschaft rücken.
Wie weh tut der Rückzug von Spielführerin Koch?
Lydorf: Sie hat in dieser Saison jetzt schon rund 120 Tore geworfen. Und sie ist auch von zentraler Bedeutung für die Deckung. Das tut uns schon richtig weh.
Das Gespräch führte Mirko Reuther
64er mit langer Auswärtsreise zum TV Mülheim – Weibliche B-Jugend spielt um Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken spielt am Samstag um 18 Uhr auswärts im Schul- und Sportzentrum gegen den TV Mülheim. Damit treten die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher bei der Anreise in die elftausend Einwohner Stadt nördlich von Koblenz, mit 215 Kilometer ihre weiteste Anreise an.
Mehr Kopfzerbrechen als die Fahrtstrecke macht dem Zweibrücker Übungsleiter allerdings die Leistungsstärke der Hausherren. Mit Max Zerwas haben die Mülheimer eine wahre Tormaschine in ihren Reihen. Der linke Rückraumspieler traf in den bisherigen 24 Begegnungen sage und schreibe 214 Mal ins gegnerische Tor. Das ist absoluter Ligarekord. Zum Vergleich hat der beste Torschütze der 64er, Tim Schaller (Platz 7 der Oberliga-Torschützenliste), 80 Treffer weniger erzielt. Solche Topleistungen wecken natürlich auch Begehrlichkeiten bei den höherklassischen Konkurrenten. Deshalb ist es nicht überraschend, dass der wurfgewaltige Zerwas nach der Saison zum Kölner Drittligisten Longericher SC wechseln wird. Neben dem Toptorschützen, drücken vor allem Spielmacher Julian Vogt und Kreisläufer Philipp Schwenzer dem Spiel der Rheinländer ihren Stempel auf. Auf dieses Trio müssen die Gäste in der Abwehr ihr Hauptaugenmerk legen. Ob Vogt allerdings spielen wird, ist aktuell noch ungewiss. Ihn plagt seit zwei Wochen eine Ellenbogenverletzung. Im Verlauf der Runde hat die Mannschaft des isländischen Trainers Hilmar Bjarnason vor allem durch die beiden Siege gegen den Meisterschaftsfavoriten SF Budenheim aufhorchen lassen. Deshalb werden die Zweibrücker den Tabellenneunten auf keinen Fall unterschätzen. „Mülheim hat aktuell genau wie wir mit Verletzungen zu kämpfen. Aber sie leisten wie wir auch mit kleinem Kader Großartiges. Wir sind gewarnt und wollen weiter auf der Erfolgswelle schwimmen, auch wenn wir in dieser Woche nur mit sechs Feldspielern trainieren konnten und am Mittwoch das Training gänzlich ausfallen musste“, blickt SV-Trainer Bullacher trotz schlechter Vorbereitung positiv auf die kommende Aufgabe.
Bereits am Freitagabend spielt die weibliche B-Jugend des SV 64 Zweibrücken gegen die HSG Marpingen um die Teilnahme für die Deutsche Meisterschaft. Dafür müssen die Mädels von Trainerin Dunja Bullacher, die am Wochenende gleich doppelt im Einsatz sind, in den ausstehenden zwei Spielen noch drei Punkte einsammeln. Die Gäste aus Marpingen sind als ungeschlagener und feststehender Meister bereits für die nationale Meisterschaft qualifiziert. Um den zweiten Platz, der ebenfalls zur Teilnahme an der DM berechtigt, konkurrieren der TuS Kirn und die Zweibrücker Junglöwen. Die Mädels des SV 64 sind gegen den Tabellenprimus zwar in der Außenseiterrolle, wollen aber dennoch ihre Chance auf die große Sensation wahren. Anpfiff ist am Freitag, um 17.30 Uhr in der Ignaz Roth Halle.
SV-Frauen gelingt deutliche Revanche gegen Engers
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- Geschrieben von Roman Kuhn
SV 64 Zweibrücken – TV Engers 32:23 (14:10)
Nachdem die Handballerinnen des SV64 Zweibrücken im Hinspiel gegen den Tabellenletzten TV Engers noch ihre höchste Saisonniederlage erlitten, konnte sich der Tabellenzweite nun revanchieren und siegten mit 32:23 standesgemäß. Beste Spielerin auf Zweibrücker Seite war Lucie Krein, die mit acht Treffern wieder einmal dem Spiel ihren Stempel aufdrückte.
Obwohl die beiden Rückraumspielerinnen Levke Worm und Renata Szabo verletzt und nicht einsetzbar waren, konnten die Zweibrückerinnen den Abstand der Tabelle in diesem Spiel deutlich machen. Zu Beginn taten sich die Löwinnen allerdings noch schwer und die Zuschauer sahen ein ausgeglichenes Spiel. Für Trainer Rüdiger Lydorf lag das vor allem an den „Konzentrationsschwierigkeiten in dieser Phase der Partie. Viele Fehlwürfe und technische Fehler kennzeichneten die erste Hälfte der Begegnung, wodurch sich der TV Engers noch lange im Spiel halten konnte“. Dies spiegelte sich auch in den Zwischenergebnissen von 3:3 (9.), 6:5 (15.) und 8:8 (22.) wider. Doch in der 23. Minute gab Lucie Krein mit dem Treffer zum 9:8 den Startschuss für die Zweibrückerinnen. Plötzlich klappte das Zusammenspiel und die Hausherren konnten sich durch einen 6:1 Lauf deutlich absetzen. Ab diesem Zeitpunkt gaben die Zweibrückerinnen ihre Führung nicht mehr her und bauten diese kontinuierlich aus. Über die Außenbahnen überzeugte vor allem die junge Kimberly Pfeifer, die immer wieder ihre Schnelligkeit in Tore umwandeln konnte. Die deutliche 15:10 Halbzeitführung hätte sogar noch höher ausfallen können, wenn die Zweibrückerinnen nicht immer wieder in der gut aufgelegten Torfrau des TV Engers, Alexandra Irmgartz, ihre Meisterin gefunden hätte.
Nach dem Seitenwechsel kam der SV Angriff nun endgültig ins Rollen. „Über ein schnelles Umschaltspiel und mit hohem Tempo konnten wir in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit unsere Fans begeistern“, so Lydorf. Mit einem weiteren 9:3-Lauf, dominierten die 64er ihren Gegner nach Belieben. Einen kurzen Schreckmoment gab es als Lucie Krein beim Tempogegenstoß gefoult wurde und daraufhin verletzungsbedingt vom Feld musste. Für TV-Spielerin Peusens bedeutete dies wegen ihrer dritten Zeitstrafe das Ende des Spiels. Um kein Risiko einzugehen verzichtete Trainer Rüdiger Lydorf vorsichtshalber auf den weiteren Einsatz seiner Spielmacherin und stellte die Mannschaft um. Für Krein zog zuerst Katrin Hoffmann und dann Katharina Koch die Fäden im Spielaufbau und Lara Schlicker spielte die letzte Viertelstunde auf Rückraum rechts. „Das hat sie gut gemacht“, hatte Lydorf ein Lob für den Rollenwechsel seiner etatmäßigen Rechtsaußen parat. In den letzten Minuten konnte der TV Engers noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, was aber an dem deutlichen 32:23 Endergebnis nichts mehr änderte.
„Trotz anfänglichen Schwierigkeiten war es ein Spiel das wir die meiste Zeit im Griff hatten. Es war vor allem im Torabschluss nicht unsere beste Leistung, aber die vielen Einwurfmöglichkeiten haben wir uns gut heraus gespielt. Mit diesen zwei Punkten haben wir nun am kommenden Wochenende das Spitzenspiel um Platz zwei gegen die HSG Hunsrück“, freut sich Lydorf auf die nächste anstehende Partie. „Wir hoffen auf eine ähnlich tolle Unterstützung wie beim Spitzenspiel gegen Marpingen, denn auch Hunsrück wird mit Sicherheit einigen Fans mitbringen.“ Diese Unterstützung wird die Truppe von Lydorf auch brauchen, denn Zweibrücken und Hunsrück trennt in der Tabelle lediglich ein Punkt.
Es spielten:
Daphne Huber und Lena Erbelding im Tor,
Lucie Krein 8/1, Katrin Hoffmann 2, Annalena Frank 2, Kimberly Pfeifer 6, Katharina Koch 5/3, Pauline Hartfelder 3, Laura Witzgall 1, Ina Sohns 5/2, Lara Schlicker,
Zeitstrafen: 0:3, Rote Karte: Peusens (3 X 2min), Siebenmeter: 7/6 – 9/7, Zuschauer: 150, Schiedsrichter: Bentz/Weiler (Eckbachtal/Kandel)
Löwen gewinnen mit Paukenschlag gegen Bingen
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SV 64 Zweibrücken – HSG Rhein-Nahe Bingen 33:24
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken besiegten am Samstag die HSG Bingen deutlich mit 33:24 und bauten damit ihre Erfolgsserie in der Rückrunde auf nunmehr 16:2 Punkte aus. Die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher überzeugte dabei durch eine starke Abwehrleistung und sicherte sich, nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase, in der letzten viertel Stunde den deutlichen Heimsieg. Spielmacher Tim Schaller ragte im Angriff aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit zwölf Treffern heraus.
Fast 400 Zuschauer sorgten in der restlos ausverkauften Ignaz Roth Halle für den passenden Rahmen beim Oberligaspitzenspiel der Zweibrücker Löwen gegen die, in der Rückrunde bis dato ungeschlagene „Mannschaft der Stunde“ aus Bingen. Und die Fans beider Lager brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn die Spieler auf dem Spielfeld zahlten ihren Anhängern den Kredit durch starke Leistungen wieder zurück. In einer Begegnung auf hohem Niveau, hatten die Hausherren von Beginn an immer hauchdünn die Nase vorne. Der Abwehrverband um Benni Zellner und Tom Grieser ließ den beiden Toptorschützen der HSG, Max Grethen und Stefan Corazolla wenig Raum, um sich zu entfalten. Im ersten Durchgang gelangen den beiden Ausnahmespielern gemeinsam lediglich zwei Feldtore. Im Zweibrücker Angriff sorgte wieder einmal Spielmacher Tim Schaller nicht nur für flüssige Kombinationen, sondern auch selbst für erhebliche Torgefahr. In den ersten zwanzig Minuten traf der gelernte Außenspieler bereits sechs Mal für sein Team. Obwohl auch die Gäste aus Rheinhessen eine starke Partie boten, setzten sich die 64er über die Zwischenstände 5:3 (12.), 11:7 (19.) und 15:11(27.) bis zum Halbzeitstand von 17:12 kontinuierlich ab. Dementsprechend zufrieden äußerte sich Trainer Bullacher auch über die Leistung seiner Schützlinge im ersten Durchgang: „Was Benni und Tom seit Monaten in der Abwehr leisten ist überragend. Die Jungs halten den Laden hinten zusammen und verleihen uns ganz wichtige Stabilität. Auch Tim Schaller hat heute wieder gezeigt wie wichtig er für uns ist. Er ist ein kluger Kopf, findet selbst die richtigen taktischen Wege auf dem Platz und ist obendrein noch torgefährlich“, schob der Übungsleiter vor allem das Trio mit Grieser, Zellmer und Schaller in den Vordergrund.
Direkt nach dem Seitenwechsel begann die stärkste Phase der Gäste aus Rheinhessen. Bis zur 45. Minute verkürzten sie den Rückstand beim 23:21 auf zwei Tore und hatten in Überzahl sogar die Möglichkeit den Anschlusstreffer zu erzielen. Gestützt auf eine gute 6:0 Deckung und ein nun brandgefährliches Umschaltspiel holte die HSG Tor um Tor auf und war drauf und dran das Spiel zu seinen Gunsten zu drehen. Ausgerechnet eine Zeitstrafe, der beiden hervorragend leitenden Schiedsrichter Kim Höger und Michael Hehn gegen den Zweibrücker Christopher Huber, brachte Bingen dann wieder aus der Erfolgsspur. Durch einen Doppelschlag von Lukas Majbik und Tom Grieser gewannen die Löwen die Unterzahl mit 2:0 und bauten ihre Führung wieder auf 25:21 (50.) aus. In den letzten zehn Minuten setzte HSG-Trainer Andre Sikora-Schermoly durch eine kurze Deckung gegen den starken Niklas Bayer und später eine doppelte Manndeckung gegen Bayer und Spielmacher Tim Schaller auf volles Risiko und versuchte die junge SV-Truppe aus ihrem Konzept zu bringen. Doch bei den Saarpfälzern nutzte vor allem der sechsfache Torschütze Lukas Majbik geschickt die freien Räume und so geriet ein Spiel auf Augenhöhe noch zu einer mehr als deutlichen Niederlage für die beste Rückrundenmannschaft. Am Ende siegten die Hausherren 33:24, doch beim anschließenden Trainergespräch waren sich beide Übungsleiter einig, dass der Sieg um ein paar Tore zu hoch ausgefallen ist. HSG-Coach Sikora-Schermoly zeigte sich auch in der Niederlage souverän und als fairer Sportsmann: „Der Sieg ist absolut verdient. Die Zweibrücker Abwehr hat uns heute kein besseres Ergebnis erlaubt und das Publikum in der Ignaz Roth Halle ist herausragend. So etwas hätten wir auch gerne“. Auch Stefan Bullacher war nach dem Sieg rundum zufrieden: „Ich bin total stolz auf die Leistung meiner Jungs. Die hatten heute so richtig Bock auf dieses Spiel. Das hat man im Training schon gemerkt. Und die Unterstützung unserer Fans in der Halle ist einfach cool. Das hilft unserer jungen Mannschaft ungemein“.
Nach dem Sieg bleiben die Löwen weiter auf dem dritten Platz und haben nur noch zwei Punkte Rückstand auf die Sportfreunde Budenheim.
Es spielten:
Benedikt Berz und Julien Santarini im Tor – Benni Zellmer 1, Niklas Bayer 3, Tim Schaller 12/3, Philipp Hammann 3, Christopher Huber 4, Till Wöschler , Tom Grieser 2, Lukas Majbik 6, Giona Dobrani 2.
Siebenmeter: 3/3– 4/4, Zeitstrafen: 3:2, Zuschauer: 390, Schiedsrichter: Höger/Hehn (Haßloch/Hochdorf).