Top Neuzugang bei den Löwen – Joshua Eberhard kehrt vom SC Magdeburg zurück
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken freuen sich über den nächsten Neuzugang für die kommende Saison. Vom SC Magdeburg kehrt mit Joshua Eberhard ein leistungsstarker Rückraumspieler zu den 64ern zurück, der in den letzten vier Jahre mit dem Bundesliganachwuchs des kommenden Deutschen Handball-Meisters nationale Erfolge feiern durfte. Aktuell geht der 20Jährige noch für die Bundesligareserve des SCM auf Torejagd. Die sogenannten „Youngsters“ spielen in der 3. Handball-Bundesliga und belegten nach Abschluss der Hauptrunde den dritten Tabellenplatz in der Staffel C.
Den Wechsel von der Talentschmiede des SV 64 Zweibrücken ins Handballinternat nach Magdeburg, vollzog der 1,91 Meter große Rückraumspieler in der B-Jugend. Bei der Sichtung zur Jugendnationalmannschaft machte Eberhard noch im Trikot der Zweibrücker Junglöwen durch hervorragende Leistungen auf sich aufmerksam und wurde als bester Spielmacher des Sichtungsturniers vom Deutschen Handball Bund ausgezeichnet. Als Lohn winkten ihm eine Einladung zur Nationalmannschaft und etliche Anfragen renommierter Handballinternate. Die Wahl fiel letztendlich auf das in 600 Kilometer entfernte Magdeburg (Sachsen-Anhalt), weil das Gesamtkonzept am dortigen Olympiastützpunkt mit Schule und Sport am besten auf seine persönliche Situation passte.
Vier Jahre später blickt Eberhard nun zufrieden auf seine Zeit in Magdeburg zurück: „Auf den Sport bezogen durfte ich beim SCM eine hervorragende Ausbildung genießen. Ich denke, dass Magdeburg im Jugendbereich zu den Topvereinen Deutschlands zählt. Mit 17 Jahren durfte ich unter Vanja Radic schon Drittligaluft schnuppern und aktuell trainiere ich unter dem ehemaligen Nationalspieler Stephan Just. Dort habe ich immer wertvolle Tipps für meine Laufbahn bekommen. Durch das selbstständige Leben, weg von der Familie seit ich 16 bin, habe ich aber natürlich auch menschlich sehr viel dazu gelernt“. Auch an sportlichen Erfolgen mangelt es in der Rückschau nicht. In der B-Jugend erreichte er mit seinem Team, nach einem packenden Spiel gegen die Füchse Berlin das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Und mit den A-Junioren gewann er den gerade neugeschaffenen DHB-Pokal für Jugendteams. Mit der Landesauswahl Sachsen-Anhalt erreichte er das Finale der Deutschen Meisterschaft für Auswahlmannschaften.
Im Sommer zieht es den frischgebackenen Abiturient nun wieder in seine Heimat und zu seiner Familie zurück. Dass die Rückkehr ins Saarland auch gleichzeitig eine Rückkehr zu den 64er bedeuten würde, war dem Saarbrücker von Anfang an klar. „Mein Wechsel vor vier Jahren war nie eine Entscheidung gegen den SV 64. Ich habe mich immer sehr wohl in Zweibrücken gefühlt und natürlich ist der Gedanke wieder nach Hause zu kommen immer da gewesen. Ich habe diesem Verein viel zu verdanken. Daher war es für mich auf jeden Fall klar, dass wenn ich zurück in die Heimat gehe, dann zum SV“.
Dementsprechend groß war auch die Begeisterung der Vereinsverantwortlichen der Löwen, als sie von den Plänen zur Heimkehr ihres ehemaligen Jugendspielers erfuhren. SV-Trainer Stefan Bullacher, der auch in den vergangen Jahren immer Kontakt zu seinem ehemaligen Schützling unterhielt, freut sich besonders auf das Wiedersehen: „Ich habe die Entwicklung von Joshua aus der Ferne mitverfolgt. Der Kontakt ist nie abgerissen. Im letzten Jahr durfte ich mir auf Einladung von Magdeburg-Trainer Vanja Radic für ein paar Tage ein Bild der Trainingsarbeit beim SCM und am Olympiastützpunkt in Magdeburg machen - sozusagen ein Blick hinter die Kulissen. Da hatten wir auch mal bei einem Kaffee etwas mehr Zeit zum Austausch“. Damals sei der Plan eigentlich gewesen noch für eine längere Zeit in Magdeburg zu bleiben. Doch der Wunsch zu seiner Familie und in seine Heimat zurückzukehren ist in den letzten Monaten gereift, so dass der erfahrene Coach und sein ehemaliger Jugendspieler zukünftig wieder gemeinsame Ziele verfolgen: „Joshua ist für uns ein großer Gewinn. Er hat ein gutes Spielverständnis und ist torgefährlich. Er verstärkt unseren Kader und hilft uns unsere Ziele in der kommenden Saison zu erreichen“.
Neben dem Handballspielen in der ersten Mannschaft will Eberhard nach seinem Abitur ein Freiwilliges soziales Jahr bei den Zweibrücker Löwen absolvieren. Dazu gehört zum großen Teil die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. „Ich denke, dass die Stelle mir helfen wird meine Entscheidung für meine Studienwahl zu treffen. Lehramt interessiert mich sehr und durch die Übernahme von Schul-AGs bekommt man einen guten Einblick. Außerdem freue ich mich natürlich auch im Verein zu arbeiten und zum Beispiel Einblicke in die Jugendarbeit zu bekommen, die ich als normaler Spieler nicht hätte“, freut sich der 20 Jährige auf die gemeinsame Zukunft.
Doppelspieltag endet für SV-Frauen ohne Punkte
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Der Doppelspieltag mit zwei Auswärtsbegegnungen an einem Wochenende endete für die Frauen des SV 64 Zweibrücken ohne zählbaren Erfolg. Nach den beiden Niederlagen in Sobernheim und Budenheim stand das, wieder einmal stark ersatzgeschwächte, Team von Trainer Rüdiger Lydorf mit leeren Händen da. Ohne Lucy Hilz, Lara Schlicker, Jasmina Zimmermann, Hanna Müller, Vera Jänicke und Lea Luga fehlten den zuletzt so erfolgreichen 64ern wichtige personelle Stützen. Die verbliebenen sechs Feldspieler wurden zusätzlich von Katrin Hoffmann aus der zweiten Mannschaft und der A-Jugendspielerin Celine Jag unterstützt.
HSV Sobernheim – SV 64 33:27 (18:13)
Bei der ersten Begegnung am späten Freitagabend in Sobernheim machte sich insbesondere das Fehlen von Lucy Hilz im sonst so starken Deckungsverband der Löwen bemerkbar. Die Frauen des SV 64 Zweibrücken traten vor allem in der Defensiv völlig indisponiert auf und kassierten mit 33 Gegentoren, so viele Treffer gegen sich, wie schon seit elf Spieltagen nicht mehr. Eine ähnlich schwache Abwehr gab es zuletzt nur im Dezember 2021 gegen die Spitzenmannschaft aus Bodenheim.
Mit achtzehn Gegentoren war die Hypothek für einen möglichen Auswärtserfolg bereits zur Pause zu hoch. Nach dem Seitenwechsel drohte beim 29:20-Rückstand in der 45.Spielminute sogar ein Debakel. Doch die Gäste aus der Westpfalz betrieben in der letzten viertel Stunde noch etwas Ergebniskorrektur und verkürzten den Rückstand bis zum Ende auf 27:33.
Annalena Zahm und Daphne Huber im Tor,
Lucy Dzialoszynski 7, Marie-Luise Kiefer 1/1, Janine Baus 7/1, Lea Bullacher 3, Katrin Hoffmann, Kimberly Pfeifer 2, Annalena Frank 7, Celine Jag
Siebenmeter: 7/5 – 3/2, Zeitstrafen: 1:3, Zuschauer: 60 Schiedsrichter: Weiß (TuS Grün-Weiß-Mending)/ Schmitt (SV Untermosel)
SF Budenheim – SV 64 26:20 (12:10)
Am nächsten Tag stand das Spiel gegen den Tabellensechsten aus Budenheim auf dem Programm. In dieser Begegnung zeigte sich die Abwehr der Löwen deutlich formverbessert. Bis zum Seitenwechsel konnte der kleine Kader der 64er das Spiel gegen den Favoriten aus Mainz noch offen gestalten. Mit einem knappen Rückstand von 10:12 ging es in die Pause.
Doch gleich zu Beginn der zweiten dreißig Minuten sorgte ein kollektiver Blackout für die frühe Entscheidung in dieser Begegnung. Eine Vielzahl an technischen Fehlern und überhasteten Abschlüssen lud die Sportfreunde aus Budenheim zu einfachen Gegenstoßtoren ein. Und ähnlich wie am Vortag drohte beim Zwischenstand von 20:11 nach nur vierzig Spielminuten eine hohe Niederlage. Doch auch wie schon beim Spiel in Sobernheim kämpften sich die Schützlinge von SV-Trainer Rüdiger Lydorf in die Partie zurück und verloren am Ende noch erträglich mit 20:26.
Am kommenden Sonntag empfangen die SV-Damen die HSG Saarbrücken in der Ignaz Roth Halle und wollen mit hoffentlich größerem Kader die nächsten Punkte erkämpfen.
Annalena Zahm und Daphne Huber im Tor,
Lucy Dzialoszynski 4, Marie-Luise Kiefer 5/1, Janine Baus 4, Lea Bullacher 2, Katrin Hoffmann, Kimberly Pfeifer 2, Annalena Frank 2, Celine Jag 1
Siebenmeter: 6/5 – 1/1, Zeitstrafen: 1:0, Zuschauer: 50 Schiedsrichter: Müller (TG Osthofen)/ Freiherr von Wolff (SG Saulheim)
2. Herren gewinnen Topspiel gegen St.Ingbert in englischer Woche
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- Geschrieben von 2. Mannschaft
Die 2. Herrenmannschaft der Zweibrücker Löwen gewann ihre beiden Topspiele in der Saarlandliga. Bereits am Donnerstag siegten die 64er mit 28:22 gegen die HSG Fraulautern-Überherrn, bevor dann am Samstag gegen die SGH St. Ingbert in einer hart umkämpften Partie mit einem 27:25 Sieg gepunktet werden konnte.
Das Spiel gegen Fraulautern gestaltete sich von Anfang an schwierig für die 64er. Fraulautern startete mit einem 3:0 Lauf. Danach wurde der SV-Angriff deutlicher aktiver. Vor allem „Neuzugang“ Thomas Zellmer zeigte seine ganze Klasse und traf immer wieder im Angriff für die 64er, so dass nach 15 Minuten der Anschluss zum 8:7 erzielt werden konnte. Dass die Deckung der Zweibrücker noch nicht perfekt eingespielt war, machte sich deutlich bemerkbar. So kam es vermehrt zu Abstimmungsfehler wodurch Fraulautern immer wieder einfache Durchbrüche zum Torerfolg verzeichnen konnte. Das Zusammenspiel im Angriff gelang jedoch immer besser, wodurch sich die 64er zur Halbzeit eine 16:15 Führung erarbeiten konnten.
Deutlich besser starteten die Zweibrücker in Hälfte zwei der Partie. Diesmal legten die 64er einen 3:0 Lauf hin, wodurch die HSG vorerst auf Abstand gehalten werden konnte. Auf Seiten von Fraulautern waren es immer wieder die beiden Spielmacher Christian Jung und Lennart Poncelet, welche die nötigen Lösungen fanden, um die Abwehrreihen der Zweibrücker zu durchdringen. Aber die Zweibrücker steigerten weiterhin konsequent ihre Leistung. So konnte auch Rüdiger Lydorf, der wegen Personalnot aushalf, vermehrt wichtige Paraden verzeichnen. Während der restlichen Spielzeit gaben die 64er ihre Führung nicht mehr aus der Hand und siegten am Ende verdient mit 28:22.
Es spielten: Buchner/ Lydorf (Tor), Sema 2, Graeber 3, Zellmer 11, Roth, Haderstorfer, Hügel, Weppler 1, Eusterholz 1, Schlegel 5, Naumann 3, T. Wöschler 2,
Schiedsrichter: Weißbrod/Egler
Zuschauer: 50
Nach einem Tag Regeneration für die Spieler stand am Samstag das nächste Topspiel der Saarlandliga auf dem Programm. Das Spiel gegen St. Ingbert begann erneut nicht zu Gunsten der Zweibrücker. Nach einem deutlich verpatzten Start, lagen die 64er bereits nach 12 Minuten mit 1:6 zurück. Nach dieser Phase zogen die 64er ihr Tempospiel an und standen in der Abwehr kompakt zusammen, so dass auch Daniel Wenzel im Tor wichtige Paraden zeigen konnten. Auch die Manndeckung gegen den SGH Spielermacher Hennadii Kucher zeigte vorerst Wirkung im Angriffsspiel, so dass auch St. Ingbert sich einige Fehlwürfe und technische Fehler erlaubte. Zweibrücken konnte in dieser Spielphase (23. Minute) durch einen Doppelschlag von den beiden Außenspielern Alex Eusterholz und Nico Graeber erstmals die Führung in der Partie übernehmen. Diese konnte dann auch bis zum Halbzeitstand von 13:10 gehalten werden.
Nach der Halbzeit machten die 64er dann dort weiter, wo sie in den letzten Minuten der 1. Halbzeit aufgehört hatten. So konnte sich das Team von Trainer Klaus-Peter Weinert eine 7-Tore Führung erarbeiten. Doch das Team aus St. Ingbert minimierte seine Fehler und zeigte dann deutlich seine Qualitäten auf dem Spielfeld. In dieser Phase, in der St. Ingbert voll aufdrehte, waren die 64er völlig von der Rolle und gaben zwischen der 40. und 50. Minute ihre erkämpfte Führung zu leichtsinnig aus der Hand. In dieser Phase spielte die SGH durchgehend mit dem sog. „7. Feldspieler“ was der SV-Deckung zunächst Probleme bereitete. Auch der Torwartwechsel im Tor der SGH zeigte Wirkung. Die 64er scheiterten in den Schlussminuten immer wieder an Jens Weißmann im Tor. Dies führte zu Ballverlusten, welche Lars Schirra durch 3 Tempogegenstöße in Folge umsetzte und somit wieder die Führung für die SGH erzielen konnte. SV-Coach Weinert sah sich somit gezwungen, in der 51. Minute eine Auszeit zu nehmen, um seinen Spieler für die letzten Spielminuten taktische Anweisungen zu gegeben. Diese konnten durch das Team um Spielmacher Fabian Naumann umgesetzt werden. Somit konnten die 64er in den Schlussminuten die Partie erneut drehen und einen 27:25 Heimsieg feiern. Geleitet wurde das Spiel von den beiden Unparteiischen Teich/ Weißbrod, welche auch in den hitzigen und stressigen Phasen das Spiel immer souverän unter Kontrolle hatten und somit ihre Topleistung an der Pfeife regelrecht bestätigten.
Es spielten: Buchner/ Wenzel (Tor), Sema 4, Graeber 5, Zellmer 1, Roth, Haderstorfer, Gohl, Weppler, Eusterholz 6, Schlegel 2, Naumann 8, T. Wöschler 1,
Schiedsrichter: Teich/ Weißbrod
Zuschauer: 100
Löwen siegen auch in Groß-Bieberau – am Samstag Spitzenspiel gegen Neuhausen
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- Geschrieben von Roman Kuhn
HSG Bieberau-Modau – SV 64 Zweibrücken 28:30 (13:15)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken machten am Samstag einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Durch den 30:28-Auswärtssieg beim ehemaligen Zweitligisten HSG Bieberau-Modau verdrängten die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher die Bundesligareserve der Eulen Ludwigshafen vom zweiten Tabellenplatz und sind nun ärgster Verfolger von Spitzenreiter TSV Neuhausen. Am kommenden Samstag um 18 Uhr treffen die beiden Mannschaften in der Zweibrücker Westpfalzhalle zum Spitzenspiel der Klassenverbleibsrunde in der 3. Handball-Bundesliga aufeinander. Durch den vom Deutschen Handball Bund beschlossenen „vermehrten Abstieg“ qualifizieren sich lediglich der Erste und der Zweite für die kommende Drittligasaison.
Die HSG Groß-Bieberau, die als vermeintlicher Favorit mit einem 4:0-Polster in die Runde gestartet war, aber seither dreimal in Folge verloren hatte, stand vor dem Spiel mit dem Rücken an der Wand. Ein Sieg gegen die Zweibrücker Löwen sollte den weiteren Weg zum Klassenerhalt in der 3. Liga ebnen. Und so dominierte die Mannschaft aus dem Odenwald auch während der ersten zehn Minuten die intensiv geführte Partie. Der ukrainische Nationalspieler Leonid Mykhailiutenko traf zum 5:3 Zwischenstand und die körperlich deutlich überlegene Abwehr der Hausherren stand sicher. Doch von nun an sollte sich das Blatt zu Gunsten der Gäste drehen. Marko Ivankovic, der wieder aus Bosnien zurückgekehrt war und für die letzten Spiele in Zweibrücken bleiben wird, gab mit seinen starken Paraden die nötige Sicherheit. Und im Angriff rollte der SV-Express. Mit viel Tempo und schneller Spielfeldüberbrückung schienen die Löwen die großen HSG-Spieler förmlich zu überrennen. Durch einen 11:4-Lauf führten sie fünf Minuten vor dem Seitenwechsel bereits mit fünf Toren Vorsprung (9:14). Doch die sogenannten Falken verkürzten zur Pause noch einmal auf 13:15.
In den zweiten dreißig Minuten knüpften die 64er an ihre starke Phase der ersten Halbzeit an. Die Deckung war beweglich und aggressiv, und ließ den Gastgebern kaum Raum um sich entfalten zu können. Im Angriff spielten sie flüssige Kombinationen und hatten mit Philipp Kockler einen herausragenden Spieler in ihren Reihen. Der 21-Jährige war kaum zu halten und sollte am Ende mit neun Treffern der treffsicherste Schütze der Begegnung werden. Als Aris Wöschler eine viertel Stunde vor dem Ende den Treffer zur beruhigenden 23:18-Führung erzielte, deutete alles auf einen klaren Auswärtssieg der Löwen hin. Doch nach zwei roten Karten innerhalb von sechs Minuten gegen Tom Grieser und Nils Wöschler drohte die Partie tatsächlich noch einmal zu kippen. Bieberau holte Tor um Tor auf und schaffte beim 27:27 (57.) den Ausgleich. Am Ende behielten die 64er allerdings die Nerven. Ein Doppelschlag von Philipp Kockler und ein Treffer von Aris Wöschler sicherten den verdienten 28:30-Auswärtssieg.
Nach dramatischen Niederlagen, wie auch nach besonderen Siegen, rückt im sportlichen Wettkampf häufig der faire Umgang miteinander in den Fokus. Größe zeigen – nennt man das im Kontext nach emotionalen Begegnungen. Dass, dies auch nach Spielen möglich ist, in denen der Druck vor und während der Partie aufgrund ihrer Wichtigkeit extrem hoch war, bewiesen die beiden Trainer Ralf Ludwig (Groß-Bieberau) und Stefan Bullacher (Zweibrücken) im besonderem Maße. Im Anschluss an die Drittligabegegnung, die für beide Vereine einen hohen richtungsweisenden Charakter hatte, stand bei der Pressekonferenz vor allem der Respekt vor dem jeweiligen Gegner im Mittelpunkt. Ein sichtlich niedergeschlagener HSG-Coach Ludwig gratulierte in erster Linie zum verdienten Sieg der Gäste: „Wir brauchen nicht lange drum herum zu reden. Wahrscheinlich sind wir heute abgestiegen. Doch wir müssen akzeptieren, dass Zweibrücken heute in allen Belangen die bessere Mannschaft war und sie dieses Spiel absolut verdient gewonnen hat. Auch wenn es am Ende noch einmal knapp geworden ist, hatten sie die bessere Spielanlage, mehr Tempo und auch mehr Einsatz. Ich leide mit Groß-Bieberau und der ganzen Handballregion, aber heute gab es einen verdienten Sieger und der heißt Zweibrücken“. Stefan Bullacher von den 64ern hingegen sonnte sich nicht im Glanz des wichtigen Auswärtssieges, sondern analysierte nüchtern und fühlte mit den deprimierten Hausherren: „Ich bin einfach nur glücklich, dass wir gewonnen haben. Der Druck war unglaublich groß und die Nerven zum Zerreißen angespannt. Ich bin jetzt fix und fertig und denke, dass das Spiel am Ende nach den zwei roten Karten auch hätte kippen können. Ich weiß genau wie man sich in so einer Situation als Verlierer fühlt und bin froh, dass meine Jungs und ich davon verschont geblieben sind. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt“. Danach umarmten sich beide Übungsleiter herzlich und wünschten sich für den weiteren Saisonverlauf alles Gute.
Am kommenden Samstag empfangen die Löwen um 18 Uhr den ungeschlagenen Spitzenreiter TSV Neuhausen in der Zweibrücker Westpfalzhalle und hoffen wieder auf die gewohnte lautstarker Unterstützung ihrer Fans.
Im Tor: Alexander Dörr und Marko Ivankovic,
Philipp Hammann 1, Sebastian Meister 1, Tom Ihl 1, Tim Götz 2, Philipp Kockler 9, Niklas Bayer 4, Tom Grieser 1, Aris Wöschler 2, Nils Wöschler 4, Kevin Knieps 5/2,
Siebenmeter: 3/3, 2/3
Zeitstrafen: 4/5, Rote Karten: Tom Grieser, Nils Wöschler (beide SV 64), Leonid Mykhailiutenko (Bieberau), Schiedsrichter: Kijowsky/Strüder
Zuschauer: 280
Löwen reisen zur HSG Bieberau-Modau - SV-Frauen mit Auswärtsspielen im Doppelpack
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- Geschrieben von Roman Kuhn
Am Samstag gastieren die Handballer des SV 64 Zweibrücken bei der HSG Bieberau-Modau zum zweiten Auswärtsspiel der Klassenverbleibsrunde. Nach dem spielfreien Osterwochenende steht für beide Mannschaften in der 3.Handball-Bundesliga die entscheidende Phase im Kampf um die beiden begehrten Plätze zum Klassenerhalt an.
Bei der HSG Bieberau-Modau war die momentane Lage im Februar noch kaum vorstellbar. Ihr Saisonziel lautete eigentlich, sich einen Platz in der Aufstiegsrunde zu erkämpfen. Dass der ehemalige Zweitligist nun auf Platz fünf in der Qualifikationsrunde um den Klassenerhalt in der dritten Liga bangen muss, war Anfang des Jahres nicht im Entferntesten absehbar. Doch mehrere Verletzungen von Stammspielern und eine Ausbeute von 0:8 Punkten aus den letzten vier Spielen der Vorrunde, ließen die Träume der Odenwälder vom Einzug in die Aufstiegsrunde platzen. Diese Wendung kam wohl für alle im Verein sehr unerwartet. Als Trostpflaster startete Bieberau allerdings mit zwei Siegen gegen den HSC Coburg aus der Vorrunde mit 4:0 Punkten und einer Favoritenrolle in die Play-Down Spiele.
Für die Klassenverbleibsrunde verpflichteten die Verantwortlichen der HSG zusätzlich noch den ukrainischen Nationalspieler Leonid Mykhailiutenko, den mazedonischen Juniorennationalspieler Edvin Omeraikj und verstärkten sich mit dem 1,98m Hünen Matic Grusnovsknik, den sie aus der zweiten Mannschaft zurück in den Drittligakader beriefen. Auch auf der Trainerposition setzten die sogenannten Falken nach der Niederlage am ersten Spieltag gegen den TSV Neuhausen/ Filder einen neuen Impuls und nahmen einen Wechsel vor. Statt Thorsten Schmid, sollte nun Ralf Ludwig, der schon von 2013-2017 das Traineramt bei der HSG Bieberau-Modau innehatte, die Falken zum Klassenerhalt führen. Doch auch in den beiden folgenden Partien gegen die HSG Friesenheim/ Hochdorf und den VFL Günzburg, mussten sie Niederlagen einstecken und stehen aktuell mit 4:6 Punkten auf Platz fünf der Klassenverbleibsrunde in Gruppe fünf.
Im Gegensatz zum kommenden Gegner ist der SV 64 Zweibrücken mit zwei Heimsiegen gegen den VFL Günzburg und den HSC Coburg sehr gut gestartet. Im letzten Spiel mussten die Rosenstädter allerdings auswärts beim VFL Günzburg eine herbe Niederlage einstecken. Die Ergebnisse der beiden Spiele gegen Günzburg zeigen wie ausgeglichen die Liga ist und dass Jeder gegen Jeden gewinnen kann. Nach einer einwöchigen Hallentrainingspause über Ostern, in der die Spieler individuelle Laufpläne absolvierten, wollen die 64er nun wieder an ihre alte Leistungsstärke anknüpfen. SV-Trainer Bullacher sieht dem Auswärtsspiel in Bieberau positiv entgegen: „Das ist ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Tagesform entscheiden wird. Im Mai haben wir am vorletzten Spieltag der alten Runde gegeneinander gespielt und gewonnen. Am Samstag stehen sich fast die beiden identischen Teams gegenüber. Die Jungs sind nach der Hallenpause gut drauf und erholt. Wenn wir unsere Leistung abrufen, haben wir gute Chancen“. Am Samstag wird sein Team mit allen zur Verfügung stehenden Spielern anreisen können und versuchen auch auswärts die ersten Punkte mit nach Zweibrücken zu bringen. Anpfiff ist am Samstag um 19 Uhr in der Großsporthalle im Wesner.
SV-Frauen mit Auswärtsspielen im Doppelpack
Für die Frauen des SV 64 Zweibrücken stehen am Wochenende gleich zwei Auswärtsspiele in der Handballoberliga an. Am Freitag gastieren die 64erinnen im Nachholspiel beim HSV Sobernheim. Keine 24 Stunden später geht es zur zweiten Partie zu den Sportfreunden aus Budenheim.
Das Team aus Sobernheim steht momentan mit 16:24 Punkten auf Platz elf der Tabelle. Mit einer Mischung aus schnellen, quirligen und körperlich überlegenen Spielerinnen decken sie die gesamte Bandbreite ab. Mit ihrer stabilen 6:0 Deckung erzielen sie oft Ballgewinne, die sie in einfache Tore ummünzen können.
Auch in Budenheim erwartet die Zweibrücker Löwinnen eine junge und spielfreudige Mannschaft, die über ihre offensive Deckung auf viele Ballgewinne aus ist um diese per Gegenstoß in schnelle Tore zu verwandeln. Im Hinspiel ist ihnen das gegen die SV-Handballerinnen sehr gut gelungen. Am Ende gewannen die Budenheimerinen deutlich mit acht Toren Differenz. Das wollen die Zweibrückerinnen im Rückspiel auf jeden Fall besser machen.
Nach den souveränen Siegen in den letzten Spielen, gehen die Rosenstädterinnen mit viel Selbstvertrauen in die kommenden Partien und wollen nun zeigen, dass die auch auswärts gewinnen können. Anpfiff ist am Freitag um 20:15 Uhr in der Dr. Werner-Dümmler-Halle in Bad Sobernheim und am Samstag um 17 Uhr in der Waldsporthalle in Budenheim.